Freitag, 30. April 2010

Ebay ist echt langweilig geworden ...

Die gute Nachricht:
Das Buch "Gräser im Garten" gibt es gleich 51 Mal bei Ebay zu kaufen.
Die schlechte Nachricht:
es kostet 51 Mal 49,95 Euro

Ganz schlecht:
sogar bei Amazon ist es günstiger zu bekommen - gebraucht für 38,80 Euro + "Versandkosten" 3,- Euro.
Wobei ich mich immer frage, weshalb Amazon diese 3,- Euro Versandkosten nennt, denn der private Verkäufer bekommt die ja gar nicht.

Mir fällt etwas auf:
ich bin eine Web-Oma!

Dauernd nörgle ich über das Internet herum, dass es "damals" alles viel besser war.
Damals, als noch mehr Private ihren Trödel bei Ebay einstellten und bevor der Google-Pagerank uns die Linkdeppen bescherte, die mehr Zeit in das Sammeln von Linkpartnern stecken, als in Inhalte ihrer Projekte.

Ja, Kindchen, damals ...

So, mal schauen ob ich das Buch nicht irgendwo billiger finde ... grummel ...

- bei AbeBooks wird das Buch auch nur neu angeboten für 49,95 Euro
zur Abwechslung kommt hier aber bei einigen Verkäufern noch Porto dazu und ein Ausreiße
hätte für sein Exemplar gerne EUR 76.97 zzgl. EUR 5.79 für den Versand *grübel*

Donnerstag, 29. April 2010

Liebes Finanzamt,

leider kann ich die Einkommensteuererklärung nicht machen,
da meine Katze zu meinen Bürozeiten in meinem Ablagekörbchen "wohnt".

Mit vorzüglicher Hochachtung (ganz bestimmt),
Carola ...

Anlagen
1 Beweisfoto

Mittwoch, 28. April 2010

noch ne ganz tolle Kooperation ...

Hallo,

leider haben Sie bisher auf meine ersten beiden E-Mails nicht reagiert.

Ich würde Ihnen sehr gerne ein Kooperationsangebot unterbreiten. Bitte
melden Sie sich, ob Sie Interesse daran haben oder nicht.


oder nicht ...

von wegen Linktausch ...

Immer wieder nett, wenn einem Shops mit ca. 7 Besuchern am Tag einen Linktausch vorschlagen, von dem beide Seiten profitieren.
Für die Produkte in ihren Shops hätten sie gerne Euros - aber auf meine nun wirklich nette Mail reagieren sie dann gerne total verschnupft, als wäre es unanständig an einem Link Geld verdienen zu wollen, denn Hallo?! sie würden mir ja auch einen Link setzen.

argh ...

Meine wirklich nette Standard-Antwort auf Linktausch-Mails:

Herzlichen Dank für Ihre Mail,
aber ich bin mit meinem Pagerank 6 bei Google und den 25.000 BesucherInnen täglich, die gut 14 Mio Pageimpresions im Monat verursachen sehr zufrieden und statt Links zu tauschen,
biete ich günstigen Bannerraum an.


Gerade habe ich diese Mail an eine Online-Liebesschule geschickt und bin soooooo auf die Reaktion gespannt.

Vielleicht werde ich ja positiv überrascht (und bezahlt)
aber die vergangenen Linktauschdeppen machen mich skeptisch, zynisch und erhöhen täglich meine Lästerbereitschaft.

Wieder fit

Bis auf ein wenig Schwindel und Schwitz bin ich übrigens wieder fit.
Das merkte ich gestern im Strandkorb, in dem ich saß und mich durch die letzten Kapitel von Jasper Fffordes "Irgendwo ganz anders
" schmökerte.
Gelegentlich fiel mein Blick nämlich auf die Löwenzähne meines Gartens und kurz darauf war wieder eine meiner geliebten kruden Techniken der tolerierbaren Freizeit geboren.
Meinen Garten kann eigentlich außer mir, meinen Kindern und meinen Gästen niemand sehen, weshalb mich weder Giersch noch Löwenzahn kümmern müssten, aber die penibel gepflegten Gärten, die ich auf meinen täglichen Hunderunden sehe, wirken gerne wie ein erhobener Zeigefinger und so stört mich der Löwenzahn, weil andere, die hier nie hinkommen ... die Stirn runzeln, mit einer Augenbraue wackeln oder sonstige Unmutsbekundungen von sich geben könnten.
Und statt mich einfach am gelben Blühen des Löwenzahns zu erfreuen, stört er mich, weil er andere stören könnte.
Spiiiiiiiiießig!
Hätte ich ein verrottendes Autowrack im Garten, schlecht verbuddelte Ölfässer oder oder oder, könnte ich mein Unbehagen ja verstehen, aber knallgelb blühender Löwenzahn und üppig wuchernder Giersch sollte mich nicht vom Lesevergnügen abhalten.
Noch dazu ist der Kampf aussichtslos, weil unser Garten die Größe eines gefühlten Fußballfeldes hat. Was ich toll finde.
Irgendwo ist immer Sonne - oder Schatten, je nachdem.
Egal - ich fand einen Kompromiss meiner Art und habe also immer abwechselnd behaglich im Strandkorb gesessen, mit Blick auf den riesigen, blühenden Kirschpflaumenbaum und ein Kapitel gelesen - und dann wieder habe ich mir die Grabegabel geschnappt und dem Garten 100 Löwenzähne gezogen.
Der Effekt erinnert ein wenig, wie intensives Polken in einem pickeligen Teeniegesicht:
die kleinen gelben Köpfchen sind weg, dafür liegt nun ein kleiner Hügel-Krater neben dem nächsten.
Immerhin nicht rot entzündet.

Dienstag, 27. April 2010

Der Hund als Küchenhelfer

Gerade bin ich dabei, Oliver einen Schwung Pfannkuchen zu machen, als sich ein Ei in Fluchtabsicht auf den Boden wirft und zerbricht.
Der Küchenrollenhalter ist sehr dekorativ aber sehr leer und deshalb gehe ich zum Wandschrank, hole eine neue Küchenrolle und backe dann weiter Pfannkuchen, denn das Ei ist längst weg - samt Schalen - und zwei Labbis noch etwas glücklicher als ein paar Momente davor ...

Pah!

Ach, ich hatte eine grandiose Idee!
Habe mich dahinter geklemmt, habe sie ausgearbeitet und im letzten Moment dann ein lapidares "doch nicht" vor den Bug gesetzt bekommen, das man noch nicht einmal "Schuss" nennen kann.

UND

ich bin übel erkältet

Da ist es ein wahrer Segen, dass ich passionierter Kaffeetrinker bin und der Genuss des ersten Morgenkaffees über einfach alles hinwegtrösten kann.

Punkt 2 im Trostreich: isch abe einen Laptop und Leute, ich werde heute mit fettigen Haaren und spröden Lippen vom Bett aus arbeiten.

DAS ist Luxus.

Montag, 26. April 2010

Das Leben kann so eine Schlampe sein!

Ich bin echt stinkig!
Den Urlaub habe ich uns gegönnt, weil ich davon ausging, dass ich danach für ca 10 Jahre rundum entspannt und ausgeruht wäre.
Die Energietanks gut gefüllt, voll Kraft und neuer Ideen.
Und?
Ha!
Ich bin total erkältet und tippe das hier nicht blind, aber verschwommen, da meine Augen einen Wettbewerb auszutragen scheinen, welches besser tränen kann.
Dazu habe ich Halsschmerzen, ein Stück Zwiebel im Ohr und während ich erbärmlich friere, schwitze ich wie ein Schweinchen.
Dauernd muss ich meine Lippen eincremen damit sie nicht reißen wenn ich niese und meine Gelenke schmerzen an Stellen, wo ich noch nicht einmal Gelenke vermutet hätte.
Und draußen regnet es - was die Hunde überhaupt nicht beeindruckt.

Besonders gruselig:
ich kann nicht einfach ins Bett (nach der Hunderunde), sondern muss auch noch ein Kind zum Augenarzt bringen und danach einem wunderbaren Elternabend beiwohnen.
Um das Ganze zu toppen, steht mein Auto beim Händler, wo ich es pünktlich zum Augenarzttermin wieder abholen kann.

Ich glaube, ich brauche Urlaub!

Sonntag, 25. April 2010

Coffee-Content - Vorsicht, echt ekliger Beitrag!

Coffee ist läufig.
Und genervt.
In ihrem Körbchen wohnt nämlich seit geraumer Zeit ein Rüde, ihr Sohn Knut.
Sieht aus wie ein Rüde, riecht wie ein Rüde und ist bestückt wie ein Rüde.
Handelt aber nicht wie ein Rüde.
Obwohl Coffee sich viel Mühe gibt, Knut zu zeigen, was sie von ihm erwartet.
Unermüdlich rammelt sie Knut an, was diesen auch nicht weiter stört.
Mich schon.
Dauernd muss ich sein blondes Fell wieder blond rubbeln, da er sonst aussieht, als hätte er eine Ladung Schrot abbekommen.
Gestern habe ich Coffee alleine zuhause gelassen und mit Knut eine Freundin besucht, deren Rüde Coffee auch dann liebt, wenn sie nicht läufig ist.
Der Rüde war nach wenigen Momenten vollkommen von der Rolle.
Sein Gegenüber war zwar ein kleiner blonder Rüde, roch aber vollkommen unwiderstehlich nach läufiger Hündin.
Knut begann sicherlich zu grübeln, ob jetzt eigentlich alle erwachsenen Hunde eine Macke hätten.
Als wir wieder nach hause kamen, war natürlich klar, dass Coffee in Knuts Fell den Geruch ihres potenten und willigen Kumpels fand. Roch nach potentem Rüden, war aber weiterhin nur Knut.
Schon mal einen sexuell vollkommen frustrierten Labrador Retriever gesehen?
Ein trauriger Anblick.

Samstag, 24. April 2010

Der Wegwerf des Tages ...

Man kann sich schon leise veräppelt fühlen, wenn einem der ExMann freudig ein Dings hinhält und es "da, Dein Wegwerf des Tages!" nennt.
Ich nannte es mein "Metall- und Leitungs-Suchgerät", bis der ExMann beschloss, die Batterie zu wechseln.
Da der ExMann gerade einen Hammer in der Hand hält (der Wegwerf von Morgen?) werde ich mir jetzt sämtliche lästerlichen Kommentare verkneifen.

Freitag, 23. April 2010

Powercat zu verkaufen

Eine Überlegung, die mir schon seit Jahren durch den Kopf kreist ist,
die Powercat aufzugeben.
Sie läuft seit 1999.

Und jetzt ist es Zeit, sich von ihr zu trennen.

Englisch in der Bahn

Vulkan sei Dank, sind wir diese Woche in den Genuss einer langen Bahnfahrt gekommen.
Immer wieder erzähle ich meiner Tochter, dass sie in Englisch (oder Französisch) hemmungslos drauf losquatschen muss um mündlich besser zu werden.
Wie so viele Menschen hält sie nämlich lieber die Klappe, statt einen Fehler zu riskieren.
Im Ausland komme ich pädagogisch wertvoll also immer wieder (und nervig) darauf zu sprechen, ob sie den jeweils letzten Gesprächspartner, der sich am Deutschen versucht hat, dafür auslachen möchte, dass er Fehler gemacht hat oder eher dafür bewundert, dass er wenn auch holprig aber informativ zB über Pyramiden, Pharaonen und Tempel erzählt hat.
Immer wieder bestehe ich darauf, dass Fremdsprachen ein Werkzeug sind und wir dann halt je nach Sprache öfter mal "zuschlagen" oder "herumschrauben" müssen, bis unser Gesprächspartner uns versteht, er aber froh und dankbar sein kann, dass wir das Werkzeug überhaupt in die Hand nehmen und wenn auch fehlerhaft loslegen.
(ja, der Vergleich hinkt spätestens, wenn man beim fehlerhaften Gebrauch einer Motorsäge auch noch Dankbarkeit vom blutenden Gegenüber erwartet ...)

Mit anderen Worten:
aus dem Pflichtgefühl meiner Mutterschaft heraus (oh Mann, Mütter sind öde!) halte ich meine Mimik und Zunge im Zaum, wenn jemand mit einer Fremdsprache voll daneben greift.

Als der Bahn-Mensch am Mikro sich laut und deutlich an jeder Station von den "Gentlemäns" verabschiedete, habe ich also nicht über das falsche S gegrinst, sondern darauf hingewiesen, dass die Gentlemen sicherlich verstünden, was gemeint ist und das sei doch prima.

Gar nicht so einfach, so korrekt zu sein, wenn neben der Mami ein Lästermaul in einem existiert und dauernd kichern möchte.
Kinder, das ist der Grund, weshalb Muttis so gerne mal unter sich sind und dann ungehemmt und unmütterlich loslegen können ...

Wenig später hatte ich nämlich heftig zu kämpfen, als ein Norweger einem Bahn-Menschen auf englisch erklärte, dass er gerne eine Deutsche Spezialität probieren würde und der Bahn-Mensch statt Spezialität Schnitzel verstand. Noch verwirrender wurde der Dialog dadurch, dass Schnitzel vom Norweger durchaus als Spezialität anerkannt wurden, der Bahn-Mensch aber leider keine auf der Speisekarte hatte und dem Norweger deshalb einen "Salat Hawai" schmackhaft machen wollte.
Auf Nachfrage des Norwegers, ob dies eine Deutsche Spezialität sei, aber einräumen musste, dass keine Schnitzel im Salat seien.

Michaela guckte glücklich glucksend von mir zum Norweger und zurück, während ich mich heftig aber eher hoffnungslos bemühte, das nicht lustig zu finden und auch nur in die Nähe des Verdachts zu geraten, dass ich einen von beiden oder beide auslachen wollte.
Gar nicht so einfach, denn die Grundstimmung im Zug war einfach heiter.
Dieser Zug war voller Menschen, die nie vorhatten, in diesem Zug zu sitzen, sich aber längst damit abgefunden hatten und mittlerweile alles von der heiteren Seite sahen.
Wir kicherten dauernd - besonders erheiternd waren Station für Station die eigentlichen "Bewohner" der 1. Klasse-Abteile, deren Mienen deutlich anzusehen war, wie wenig sie der Umstand erfreute, die bequemen Sitze voll zB sonnenbrandiger strickender Mamis und ihrer PSP spielender Söhne zu entdecken.
Der Anblick meiner 16jährigen Tochter hat dann wieder mit vielem versöhnt :)

Hach ja, ich war seeeeeehr froh, als der Norweger dann endlich ein Gulasch bestellt hat.
(Norweger: das ist doch eine deutsche Spezialität?!
Bahnmensch: Nicht wirklich Schnitzel, aber lecker!")

Donnerstag, 22. April 2010

Lehrer ...

Nachtrag:
Alles wieder gut:
die Url führt wieder auf die richtige Seite
;-)
Oder ich klicke jetzt einfach richtiger auf den Link.
Kann ja auch sein
:))

---

Gerade wollten wir auf den Vertretungsplan der Schule meines Sohnes schauen und staunten nicht schlecht, als wir unter der Url seiner Schule http://www.iks.neumuenster.de/ nicht die IKS Neumünster fanden, sondern die EHKS, die eigentlich (nur) unter der http://ehks.neumuenster.de/ zu finden sein sollte.

Ich rief bei der Schule an, erreichte irgendeine Lehrerin und sie versprach, den Lehrer zu kontaktieren, der für die Schul-Seite zuständig ist.
Damit war das Thema für mich eigentlich erledigt.
Da ich mein Geld mit dem Internet verdiene, bin ich heilfroh, wenn ich zeitnah auf irgendwelche Eigentümlichkeiten hingewiesen werde und daher hatte ich automatisch angerufen um "hinzuweisen".

Kurz darauf klingelte dann mein Telefon und die Lehrerin wies mich daraufhin, dass ich etwas falsch machen müsste, denn bei ihr käme die richtige Seite.

Herrlich ... vermutlich ist die Seite dort im Cache oder ein neues Rätsel liegt vor.
Meine Fragen nach ihrem Cache, welchen Browser sie benutzt oder ob sie mir einfach die Nummer des zuständigen Lehrers geben mag, wurden allesamt eher empört abgeschmettert und ich fühlte mich prompt in die Jahre zurückversetzt, in denen der Lehrer halt einfach Recht hatte und man mit einer 3 zufrieden zu sein hatte, statt zu diskutieren.

Also, zum Mitschreiben:
solltet Ihr mal die Schule Eurer Kinder im Web nicht aufrufen können, macht Ihr etwas falsch.
Fertig.

Mittwoch, 21. April 2010

Eyjafjallajökull

Ich habe letzte Woche etwas Wesentliches gelernt:

Wenn Dir eine Frau erzählt, sie könne nicht heimreisen, weil ein Vulkan ausgebrochen ist und jammert, dass das echt ungünstig ist, da sie kein Haarspray mehr hat, heißt das nicht automatisch, dass sie vollkommen plemplem ist, wie ich zuerst annahm.

Vielleicht ist es aber ganz gut, von vornherein kein Haarspray sondern hinreichend Sockenwolle mit in den Urlaub zu nehmen, dann kann es evtl. einfacher fallen, die ganze Sache von der witzigen Seite zu sehen und mitten in einer proppenvollen Abflughalle gemütlich Socken zu stricken.

Sonntag, 11. April 2010

Samstag, 10. April 2010

3 x 10 m Lisabell

... ist der "Wegbring" des Tages - statt eines Kabels ...
Lisabell stammt aus dem Hause Ikea und ist eine dezente Tapetenbordüre mit Wildblumen und deren botanischen Gattungsbegriffen.
Die hat mir einmal sehr gefallen.
Tut es noch.
Aber meine Küche gefällt mir noch mehr ohne Bordüre.
Und irgendwie bin ich "angekommen".
Genau hier möchte ich wohnen.
Darf man ja keinem erzählen, aber gelegentlich sehe ich schon vor meinem inneren Auge, wie mich irgendwann einmal hier "Enkel" besuchen.
Genau hier.

Auweia ...

Ich wollte nie eine von diesen Müttern werden und werde es auch nicht. Jawohl ...
Aber die Banderole kommt jetzt trotzdem mit bis zum Tauschcontainer.

Freitag, 9. April 2010

Der große Wegwerf ...

... geht weiter, aber ist eher langweilig, da ich mich an die Altkleider-Kisten in meinem "Büro" gehalten habe.
Noch steht das "Büro" in Anführungszeichen, da es eben als Keller herhalten muss, den die Kate nicht hat. Sie hat zwar einen wundervollen Dachboden, da der Dachboden aber schon als Dachboden herhalten muss, musste eben das Büro als Keller dran glauben - und als mein persönliches Fitnesscenter.
Ganz nebenbei auch noch als Michaelas Computerzimmer - irgendwo hinter den Kleiderkisten und Fitnessgeräten der Mami ...
Aber wie gesagt - oder zumindest begonnen:
die Ära der "wir warten hier nur kurz auf Ebay"-Kleiderkisten ist nach nur 2 Jahren zu einem Ende gekommen.
Heute Morgen habe ich die letzten Klamotten aus einem meiner geliebten bedeckelten Hartplastikcontainern in eine Plastiktüte gestopft und mit auf die Hunderunde genommen, die an einem Recyclinghof vorbeiführt.
Leider hat die freundliche Fachkraft in Grellorange diesen Zieleinlauf etwas getrübt, in dem er (jaja, die Fachkraft ... aber sie hatte einen Bart und daher "er") - also, indem er nicht ohne Vorwurf in der Stimme meinte, der Container sei voll.
Leider blieb er dabei erwartungsvoll neben mir stehen, denn sonst hätte ich meinen Beutel durchaus noch in den Container bekommen. Immerhin war mir das gestern auch gelungen, aber da hatte der grellorange Fachkrafterich ja auch gerade einen Mann an einem anderen Container öhm, - beraten.
Immerhin durfte ich den Beutel neben dem Container stellen - aber nur bis ich von meiner Hunderunde zurückkam. Dann habe ich den Beutel wieder mit nach hause geschleppt und dort in der Mülltonne versenkt, nachdem ich überlegt habe, wie es wohl um den Füllstand der anderen Container im Dörfli bestellt wäre und wie es um meine Lust stand, sie abzuklappern.

Da mir dieses Wegwerferlebnis etwas verdorben war, habe ich gleich auch noch eine Auflaufform entsorgt, die bisher noch eine Chance bekommen sollte. Eigentlich wollte ich recherchieren, ob man ihren stumpf gewordenen Boden irgendwie retten könnte, bevor der nächste Auflauf in ihr festpappt.
Ich entschied mich gegen Recherche und Anbrennen und - ach ja ... so zählt das ja nicht als Wegwerf ... denn ich habe eine neue Form besorgt und heute eine der besten Lasagnen der Welt serviert. (unangepappt)

Die nächsten Tage des Wegwerfs sind nun auch gerettet, auch wenn keine Altkleider mehr vorhanden sind: ich habe einen großen Hartplastikcontainer (mit Deckel!) ins Licht gezerrt, der bis oben hin voller Kabel ist.
Ich werde nun täglich ein Kabel herauswühlen, alle fragen, ob sie irgendeine Ahnung haben, was das für ein Kabel sein könnte und es dann entsorgen.
Immer in der Hoffnung, dass es sich dabei nicht um mein einziges Handykabel handelt ...
Bis ich mit den Kabeln durch bin, ist es Sommer. Sommer 2012 ...

Tränen am See

Als ich gestern mit meinen Hunden eine Runde um meinen zweit liebsten See drehten, begann es zu regnen, was das mit dem zweitliebsten See erklärt.
Mein Auto stand nämlich gut 4,5 km entfernt und zwar egal ob ich die Runde beenden oder zurückkehren würde. Wann immer ich an dieser Stelle des Sees ankomme, beginnt es zu regnen.
Ok, nein, das ist gelogen.
Aber gestern begann es zu regnen.
Und als ich weiterging, hörte ich eine "mittelalte" Frau weinen, noch bevor ich sie sah.
Sie gehörte zu jener Gattung, die an Sonnenbänke und blondgebleichte Dauerwellen glaubt und hektisch an Zigaretten zieht.
Und weinte.
Mein Magen ballte sich beklommen zusammen, denn natürlich widerstrebt es mir sehr, jemanden allein und im Regen sitzen und weinen zu lassen, aber gleichzeitig war mir klar, dass sie mich ungläubig von oben bis unten mustern und abwinken würde, wenn ich fragte, ob ich ihr helfen könnte.
Vermutlich war ihr Bruder von einer bösen Hexe in ein Reh verwandelt worden.
Oder sie hatte die beiden verzogenen Gören ihres Lebensgefährten im Wald ausgesetzt und hatte nun aber Sorgen ohne sie nach hause zu kommen.
Oder sie musste einem Riesen drei goldene Haare ausreißen.
Oder ein weiterer Traumprinz hatte sich in einen Frosch verwandelt.
Oder schlimmer noch, in einen ganz normalen Mann, der ganz bestimmt anruft.

Egal welches Problem sie da zu Tränen und lauten Schluchzern rührte, war ich doch sehr skeptisch, ob ihr eine hüftgewaltige Frau mit zwei Labbis an der Leine weiterhelfen könnte.
Ein Prinz auf einem edlen Ross käme besser.
Andererseits: zwei Labbis?
Zwei Labbis können einen ziemlich gut aufheitern.
Gerade als ich überlegte, die beiden einfach von der Leine zu lassen, damit die weinende Frau ihr Lebensglück beim Streicheln und der gleichzeitigen Abwehr von 2 klatschnassen Hunden (das war nicht der Regen, das war der See) wiederfände, entdeckte ich, dass sie zwischen den Schluchzern hektisch auf ihrem Handy herumtippte.

Hallelujah!

Es mochte zwar aussehen, als säße sie mutterseelenallein weinend am See, aber das täuschte.
In Wirklichkeit hatte sie eine Art Nabelschnur zur Außenwelt dabei und kommunizierte.

Puh, war ich erleichtert, dass ich mich besten Gewissens aus der Pflicht entlassen fühlen durfte, der armen Frau zur Hilfe eilen zu müssen.
Einige Schritte später, als der Samariter in mir wieder ruhig schlummerte, meldete sich doch aber tatsächlich der kleine Klugscheißer in mir, der der Frau unbedingt und ungefragt mitteilen wollte, dass es übrigens ganz ganz dumm sei, das Handy mitzunehmen, wenn man dem inneren Drang zum "einfach raus" folgt.

Statt der erholsamen Pause beim anstrengenden "auf seinen Anruf warten", erreicht man gaaaaaar nichts und evtl. treiben einen die Bäume noch dazu hochnotpeinliche SMS zu schreiben, die da lauten könnten: "ich vermiese dich so" ...

So, fein ...
Ich bin jetzt wieder vollkommen mit mir im Reinen, denn nun habe ich die "nimm niemals Dein Handy mit in den Wald / an den See" auch unters (Weibs-)Volk gebracht.

Donnerstag, 8. April 2010

Verona hat nichts von Kinderarbeit für Kik gewusst?

Dabei warnt sie uns doch sogar ausdrücklich:

Qualität kommt von quälen!

Hansa Park

Heute habe ich das wärmende Gefühl, eine wirklich gute Mutter zu sein, denn gestern war ich mit meinen Kindern und jeweils einem Kumpel in der gefühlten Hölle eines Vergnügungsparks.
Es ist schon erstaunlich, wie abrupt meine Lust am Achterbahnfahren endete, nachdem es auch nicht mehr nötig war mitzufahren.
Ich weiß genau, dass ich früher gerne auf Achterbahnen war, gerne mit meinen Nichten Achterbahn gefahren bin und später auch mit meinen Kindern.
Kaum trauten sie sich das allein oder mit Freunden, gab es für mich auch nichts Absurderes mehr, als mich in so einer Schlange einzureihen und dann bis knapp über die Übelkeitsgrenze durch die Luft schleudern zu lassen.
Mich würde interessieren, ob ich meine Kinder gerade noch rechtzeitig bekommen habe oder sich bei "späten Müttern" das Achterbahnsverfallsdatum automatisch nach hinten verschiebt und sie noch mit über 50 ehrliche Freude daran empfinden mit ihren Kindern Achterbahn zu fahren.
Ich jedenfalls hielt mich gestern allen Attraktionen möglichst fern, was leider nicht wirklich fern ist. Fern schimmerte das Meer. Nachdem ich den Park knapp dreimal auf den alleräußersten Wegen umrundet hatte, suchte ich mir eine schöne, ruhige Ecke mit Blick aufs Meer und wühlte David Sedaris "Schöner wird's nicht" aus meiner Tasche.
Meine Versuche, mir vorzustellen, ich säße daheim in meinem Strandkorb mit Blick auf meinen Pflaumenbaum, scheiterten kläglich, denn mein ruhiger Platz lag im "mexikanischen" Teil des Parks.
Ich weiß nicht recht, weshalb Vergnügungsparks immer irgendwelche Nationen verballhornen müssen oder wie sich die armen Sprecher fühlen, die irgendwelche Bänder mit gruselig falschem Akzent besprechen.
Da ich mexikanische Verwandtschaft habe, weiß ich, wie es klingt, wenn Mexikaner Deutsch sprechen. Das ist schon lustig genug - weshalb also diese komplette Verballhornung?
Zumindest erklärt es, weshalb die mir bekannten Vergnügungsparks niemals einen israelischen Bereich in ihren Parks eröffnen.
DEN Ärger könnte ich mir lebhaft vorstellen ...

Erwähnte ich eigentlich, dass ich 2 Hunde dabei hatte?
Hatte ich.
Die Alternative wäre gewesen, dass die beiden sonst den ganzen Tag allein geblieben wären und mitkommen ist immer die bessere Wahl.
Befremdlich war, als mir jemand sagte, er beobachte mich jetzt schon seit Stunden und hätte bemerkt, dass ich ganz allein mit 2 Hunden im Hansa Park sei.
Das fände er nicht gut.
Mit Hunden ginge man besser in den Wald!

Ich sagte ihm freundlich, dass ich es dagegen sehr gut fände, dass er nicht in den Wald ginge und dort stundenlang einzelne Frauen beobachte, sondern dies lieber in einem belebten Vergnügungspark täte, wo mir sicherlich ganz schnell ein paar Leute zur Hilfe eilten, würde ich nur laut genug schreien!

Am Nebentisch prustete jemand lachend seine Cola auf seine Fritten und ich konnte wieder weiterlesen, bis sich zwei heftig Gepiercte zu mir an den Tisch setzten und sich gegenseitig lebhaft beteuerten, sich DAS von Kevin nicht mehr bieten zu lassen.
Nie wieder! So ein ... und überhaupt ...

Ich konnte nicht weiterlesen.
Einerseits platzte ich vor Neugier, was Kevin den beiden angetan hätte, andererseits wünschte ich mir die relative Ruhe der mexikanischen Schlager und Ansagen zurück.
Endlich verkündete die eine, dass sie jetzt pissen ginge, aber statt nun schön ruhig neben mir zu sitzen, begann die andere hektisch mit ihrem Handy zu telefonieren.
Sch ... Handys, sch ... Vergnügungsparks ...

Ich drehte eine weitere Runde mit Coffee und Knut um den Park.
In meiner Tasche trug ich ca 200 Kacki-Beutelchen bei mir - leere, saubere Kacki-Beutelchen, wohlgemerkt und ich tütete alles ein, was die beiden an Häufchen produzierten.
Selbst die Häufchen, die sie auf dem äußersten Trampelpfad auf den Rand legten - Coffee hat einen tiefen Unwillen, auf Wege zu kacken - tütete ich ein und die meisten Tütchen warf ich umgehend in den nächsten Mülleimer.

Ich gebe zu, beim allerersten Häufchen habe ich ein klitzekleinwenig versagt, wie ich später begriff. Knut hatte ihn von sich gegeben. Ich tütete ihn umgehend ein und fand, als ich mich suchen umblickte ein Holzfass mit Deckel, was ich für einen Mülleimer hielt.
War es wohl aber doch nicht.
Eher ein Holzfass mit Deckel.
Nun, wer immer dort irgendwann das gefüllte Kackibeutelchen findet ... es tut mir Leid ...

Als meine Hunde mit ihrer Verdauung durch waren, wagte ich, mit den beiden über einen Weg zu gehen, bei dem man über dicke Steine durch plätscherndes Wasser geht.
Ihr wisst schon: Labbis und Wasser ...
Da ich beide brav an der Leine führte, hopste Knut wasserscheu mit mir von Stein zu Stein, während Coffee glücklich lächelnd kurz im knöcheltiefen Wasser stehenblieb und abkühlte.
Sie schlammbadete nicht, sondern stand nur und kühlte etwas ab, als ich zwischen die Fronten geriet.
Eine kampfeslustige Mutter keifte mich an, dass hier Kinder spielten!
Eine nicht minder kampfeslustige Mutter keifte zurück, dass die Füße meiner Hunde nicht dreckiger seien, als die ihrer Kinder.
(nein, das war ich nicht)
Ich war die, die ihre Hunde hinter sich herziehend um die Ecke verschwand.

In einer Art Goldgräbersiedlung fand ich einen neuen "ruhigen" Platz, wo nur ein Schwung singende Cowboypuppen zu ertragen waren.
Meine Hunde dösten friedlich, ich las friedlich, als unbemerkt ein kleines Kind mit großem Eis angetappelt kam um meine Hunde zu streicheln.
Von mir unbemerkt ... nicht aber von Knut, der kleine Kinder und große Eisportionen absolut zu würdigen weiß. Wenn ich seine Körpersprache richtig deutete, fand er das Eis Klasse, während das Kind den Verlust des Eis' ganz ganz schlimm fand.
Ich hingegen habe in Sachen Diplomatie aber echt dazu gelernt und habe nur ganz doll betroffen geguckt, als die dazugehörige Mutti mir erzählte, das ginge so aber nicht und dass ich auf meine Hunde aufpassen müsste!
Ich habe ihr nicht vorgeschlagen, ihrem Kind ein Glöckchen anzuhängen, damit es sich nicht so leise an mich anschleichen könnte.
Nein, stattdessen habe ich brav ein neues Eis bezahlt.
Diplomatie hat etwas für sich!
Wenig später kam diese Mutti nämlich mit Kaffee für uns beide zurück und erzählte mir vom Frust, einen kleinen Nachzögling zu einem Schwung größerer Kinder zu haben, so dass sie nun den Kleinen hüten müsste, während der Gatte mit den Großen Achterbahn führe.

Ja, mit Hunden und Kleinkindern lernt man viele Menschen kennen.
Wobei ich sehr sehr froh bin, dass ich Hunde habe und keinen Nachzögling :)

Dienstag, 6. April 2010

Nicht diplomatisch ...

Auf die Frage: "Haben Sie auch einen Dackel?"
mit "Nein, ich habe richtige Hunde" zu antworten ...

Sonntag, 4. April 2010

Der Wegwerf des Tages ...

... doch doch, das große Wegwerfen geht weiter.
Gestern musste ein Plastikglobus dran denken, dessen Seitennaht einmal aufgegangen war.
Beim Aufräumen hatte ich ihn schnell aber geografisch bedenklich wieder zusammengedrückt.
Danach wollte er sich auch unter Gewalteinwirkung nicht erneut öffnen lassen und so lag Australien direkt unter dem Sudan, was meinen Kindern in der Schule noch viel Kummer hätte bereiten können.
Weg ist er!

Ansonsten habe ich mich durch weitere Altkleidersäcke gewühlt.

Heute kam beim Aufräumen eines Küchenfachs dann ein großer silberner Beutel dran.
Ich sah dem Beutel an, dass der Inhalt nicht billig war - aber was war das für ein Inhalt.
Ich schnupperte daran.
Hm, so ein Protein-Shake, mit dem ich mal erschlanken wollte?
Es wird Sommer. Sollte ich diesen Shake einfach eine neue Chance geben?
Ich entschloss mich dagegen und trennte vorbildlich den Müll.
Das Pulver in den Restmüll und den Beutel in den gelben Sack (und den Verschlussklip zurück in die Küchenschublade). Während ich das Pulver so kippte, weckte der Duft des Pulvers in mir die klare Erinnerung an den Verwendungszweck des Pulvers:
WELPENMILCH!

Ich muss jetzt noch bei dem Gedanken kichern, dass ich fast eine Welpenmilch-Diät begonnen hätte.
Meine Güte, wer weiß?
Vielleicht wäre das ein Treffer geworden und mit den entsprechenden Büchern wäre ich stinkreich geworden?

Egal ...
Jetzt überlege ich nur, ob ich Angela bitte, mir das Celine Dion Glas zu schicken.
Zwar kann ich Celine Dion nicht besonders leiden,
aber soooo ein schönes Glas einfach wegwerfen?

Der frühe Vogel ...

Vorhin wurde ich vom Gesang einer Fasanen-Henne geweckt, der sich so gar nicht in meinen Traum integrieren ließ.
Sie saß direkt in dem schrägen Birnbaum vor meinem Fenster und rief ihren Gatten.
Sicherlich um ihm zu zeigen, wie niedlich das dicke Mensch da in seinem Bettchen lag und schlief ...
Die Henne klingt ganz anders als ihr Herr Gemahl.
Sie hat einen eher sehnsuchtsvollen Ruf.
Fasane sind übrigens nicht monogam.
Unser Hahn lebt mit 5 Hennen zusammen und macht einem fast die Vielehe schmackhaft, denn während der Hahn seinem Tagesgeschäft nachgeht und gelegentlich seinen Blechdosenschepper-öhm-Gesang ausstößt, glucken die Hennen gemütlich zusammen und tratschen über ihn.
Da bin ich sicher.
Und natürlich sind das auch nicht wirklich meine Fasane.
Sie sind ... wild ... jawohl!
Und ich habe hier rundum klargemacht, dass ich sie in einer Form mag, die nichts mit rupfen und kochen zu tun hat, nachdem ich immer wieder hilfsbereite Angebote bekam, mir mit meinen Fasanen zu "helfen".
Ach, ich liebe mein Schlafzimmerfenster!
Als die Architektin damals vorschlug, genau dort ein Fenster in das Haus zu machen, habe ich sie noch ungläubig angestarrt. Ein Fenster in ein Haus brechen, wo seit Jahrhunderten (doch, wirklich) kein Fenster war?
Mag ein Haus so etwas?
Verkraftet es das?
Ja, tut es!
Auch diese wundervolle Idee mit dem Wintergarten hat es gut weggesteckt.
Ich glaube, insgeheim wollte die Kate immer schon genau so aussehen.
Von düster feucht hin zu einem lichten, fröhlichen Zuhause.

Anhand meines Fensters merke ich denn auch gelegentlich, dass ich in die Jahre komme, denn wenn ich hier so in meinem Bett sitze, mir meinen morgendlichen Kaffee schmecken lasse und mich durch meine Bücher schmökere, entzückt mich so manches Tier so, dass ich den großen Fehler mache, meine Brut an diesen Erlebnissen teilhaben lassen zu wollen.

Aufgeregt, mit geröteten Wangen und leuchtenden Augen steht Mami dann plötzlich bei den Kinderlein am Bett und berichtet von einem Eichhörnchen, das jetzt ganz eindeutig zur neuen Stammbesetzung auf meiner Gartenbühne gehört.
Oder den 3 Rehen, die öfter mal kommen.
Oder dieser ganz besonders schönen Amsel, die den Rest des Riesenmeisenknödels für sich entdeckt hat, oder ...
Wer Kinder diesseits der 12 hat, kennt vermutlich den "Jaaaaa, Mama"-Blick, gern gefolgt von einem ungläubigen Blick auf die Uhr, wiederum gefolgt von einem demonstrativen Verschwinden unter der Bettdecke.

Pah!

Wenn es bedeutet, alt zu werden, dass man Spaß an so etwas hat, altere ich doch ganz gerne.
Evtl. sollte ich mal schauen, ob mich mittlerweile auch Heimatfilme begeistern können.

Wobei ich zugeben muss, dass ich meine Kinderlein durchaus verstehen kann.
Meine Mutter hat ein Vogelhaus vor ihrem Wohnzimmerfenster hängen und füttert seit meiner Teenie-Zeit dort zu allen Jahreszeiten die Vögel.
Im Bergischen! Neben dem Haus ist ein Feld, dahinter ein Wald.
Die Vögel verhungern da echt nicht ... und Hölle! wann immer sich in dem Haus mal etwas anderes blicken ließ, als die dauerkackenden Meisen, dann mussten wir auch umgehend kommen und uns daran erfreuen ...

Das ist aber auch gaaaar nichts im Vergleich zu dem Pflaumenbaum neben meinem Birnbaum.
Beide tragen übrigens lächerlich wenig Obst, was gut ist, denn sie tragen es in schwindelerregender Höhe und so ernte ich nicht, sondern überlasse meinen Schildkröten das Fallobst, mit dem sie sich dann den Winterspeck anfressen.

Der Birnbaum hat netter Weise ein Astloch in direkter Sichtweite meines Fensters und:
tataa! es ist schon wieder bewohnt!
Meisen, die verzweifelt versuchen, mit einem mit Nistmaterial übervollen Schnabel durch so einen schmalen Spalt zu kommen, sind noch niedlicher als Coffee, wenn sie mit einem riesig langen Stock durch den Wald rennt ... (ok, das war teilweise nicht niedlich und führte dazu, dass mir aus Mitleid die Mundwinkel schmerzten - oder hatte ich besagten Mund beim Lachen zu weit aufgerissen? Egal, jedenfalls bekam sie bald den Gummiball an der Strippe, mit dem sie nun nicht mehr dauernd aus vollem Lauf so schmerzhaft gestoppt wird.)
(Ok, die ganze Wahrheit ist, sie bekam den Gummiball an der Strippe, nachdem ich zum zweiten Mal so einen Stock von hinten in die Kniekehle bekam, als sie an mir vorbeirennen wollte. Labbis haben echt Kraft - ich bin beide Male wie gefällt eingeknickt und auf den Boden geplumpst)
Ah, ich sollte meine Mami doch gleich mal anrufen und ihr erzählen, dass meine nistenden Meisen viiiiiel süßer sind, als ihre verfressene Bande.
Ostersonntag, morgens um 7 Uhr - perfekt!

Dann kann ich ihr auch gleich noch erzählen, dass wir jetzt den Strandkorb im Vorgarten stehen haben. In ein paar Wochen werde ich dort in der Sonne sitzen und mich über die Hummeln im über und über blühenden Kirschpflaumenbaum freuen.
Letzten Sommer lauschte ich völlig entzückt dem Gebrumme unzähliger Hummeln, als mein Töchterlein missmutig dazu kam und ätzte: "Hier stinkt es nach Hummelpisse!"

pft ...