Dienstag, 28. Juni 2011

Zaun :)


Seit 2 Tagen haben wir nun unseren Zaun.
Der größte Vorteil in meinen Augen war immer, dass ich meine Hunde jetzt in den Garten lassen kann, ohne sie später bei der Polizei abzuholen, da sie einen kleinen Ausflug gemacht haben.
Coffee ist Meisterin darin, sich hinzulegen und sehr überzeugend so zu gucken, als wolle sie nur ganz harmlos in der Sonne dösen.
Kaum guckt man mal eine Minute weg, ist sie blitzschnell in die Weiten des Dorfes verschwunden und macht auf "armer, verhungerter Hund" oder fällt in die liebevoll angelegten Teiche der Nachbarn ein. Ist nicht gut für die Teichfolie, Uferbepflanzung und schreckhafte Fische - und leicht hysterische Nachbarn :)
(nein, ehrlich - ich weiß auch nicht recht, wie ich angesichts eines großen schwarzen Hundes in meinem Teich reagieren würde, der dann auch noch fröhlich und vor allem klatschnass ins Wohnzimmer kommt, wenn man "was machst du denn da?!" brüllt - und auf ein Leckerli hofft ...
Glücklicherweise hat Coffee (und betroffene Nachbarn) soviel Charme, dass ich bisher alles mit üppigen Marmeladen-Geschenken wieder hinbiegen konnte.
Ein Nachbar sprach mich letztens an "Ihr Hund hat wieder unseren Teich verwüstet!"
Ich, ganz bleich: "wirklich?"
Er: "nein, aber wir haben keine Marmelade mehr!"
Das habe ich natürlich gleich geändert, auch ohne ihm meinen Hund auf den Hals, bzw Teich zu hetzen.

Also habe ich meine Hunde am Sonntag dann gleich mal in den Garten gelassen.
Was soll ich sagen?
Sie blieben ratlos vor der Terrassentür stehen - merkten, dass sie die Fliegentür von außen aufdrücken können, kamen umgehend wieder rein und da sie die Tür natürlich nicht hinter sich schlossen, brachten sie auch noch einen Schwung Fliegen mit.
Argh!
Gestern blieben sie aber schon länger draußen, bevor sie dann die Fliegentür öffneten und auch den Stuhl locker beiseite schoben, den ich vor die Tür gestellt hatte, damit sie nicht reinkommen können ... haha

Samstag, 25. Juni 2011

Forenlust und Forenfrust

Die meisten Leute, die es tun, gründen ein Forum zu einem bestimmten Zweck.
Bei mir war es mal der, dass ich die vielen Fragen und Antworten, die mir Leute für die Hausfrauenseite schickten, kaum noch einbauen konnte.

Ja, ja ... weiß kaum noch jemand, aber so fing das damals an:

Hi Carola,
meine Frau und ich haben ein Problem: Wir suchen noch immer nach einem Namen für unser Kind.
Bitte tu' was - hilf uns, wir sind kurz vor'm verzweifeln!


Malin ist mittlerweile übrigens 14 Jahre alt und hat vermutlich nicht die geringste Ahnung, dass sie Auslöser für das Forum war.

Ach ja, 1996 war Internet noch etwas komplett anderes als heute.
Es nützt nichts, vergangenen Zeiten nachzuhängen und das Internet ist heute natürlich deutlich vielfältiger, informativer (?) und vereinfacht sicherlich nicht nur meinen Alltag ganz enorm.
Aber die Atmosphäre damals war genial!
Meine Güte, das war Woodstock :)
Mindestens!

Mittlerweile fühle ich mich wie eine Freundin, die ausgerechnet während der WM zu einem Spieleabend eingeladen hatte.
Ihre Besucher saßen irgendwann allesamt grölend vor ihrem Fernseher und sie durfte die Leute mit Bier und Häppchen versorgen. Sie hasst Fußball und wäre insgesamt lieber ins Kino gegangen, als eine Horde Fußballfans zu verköstigen.
Außerdem hatte sie sehr viel Zeit in die Vorbereitung des Spiels gesteckt.
Ihr wisst schon - so ein Spiel, wo die Leute zusammensitzen und Elfen, Zwerge oder sonstwas sind.
Stattdesssen: "Tooooooor!"

Mit der Zahl der Internetuser, sank der Anteil derer, die selbst Seiten basteln.
Dafür stieg auch noch der Anteil derer, die aus kommerziellen Gründen Seiten erstellen.
Naja, dem habe ich mich flugs angepasst, denn natürlich verdiene ich auch gerne Geld.
Und wenn man das dann auch noch mit etwas tun kann, das einem eh Spaß macht: genial!
An den Foren verdiene ich übrigens nichts.
Ist so - wer ein Forum besucht, klickt keine Banner an und mittlerweile gibt es so viele Seiten, dass die im Internet Werbenden immer obskurere Bedinungen durchsetzen können, zu denen Banner geschaltet werden.
Zuerst hatte man relativ hohe Preise für einen bestimmten Zeitraum.
Boah, das waren Zeiten!
Ihr ahnt nicht, was Unilever einem dafür überwies, dass man 6 Wochen lang ein Du darfst-Banner auf die Seite setzte.
"Geil!"
(keine Bange, das Finanzamt weiß es ganz genau und hat entsprechenden Obolus erhalten :)
Relativ bald schon kam der TKP - Tausender-Kontakt-Preis, glaube ich.
Der Preis wurde bestimmt über 1000 Banner-Einblendungen.
Immer noch grandios!
Zig Leute machten sich selbständig, kündigten ihre sicheren Jobs und machten das sagenhaft lukrative Hobby zum Beruf.
Ich weiß noch, wir haben damals auch gegrübelt und ganz toll risikobewusst einkalkuliert, dass sich die Einnahmen ja auch jederzeit - sagen wir mal - halbieren könnten.
Was soll ich sagen?
Der neue Markt brach plötzlich komplett zusammen.
Von "wow!" auf Null in ein paar Tagen.
Glücklicherweise konnten wir problemlos auf "na gut, dann ist es halt wieder ein Hobby" umschalten.
Bei zig Freunden sah das ganz anders aus.
Die haben wir nieeee wieder an irgendwelche Prinzipien erinnert, die mit "also ich würde ja nie, nur für Geld ..." begannen.
Wer Kinder, Hypotheken und eine Selbständigkeit hat, der würde wohl ... und ganz ehrlich, diese Prinzipien-Vergesser und Nischen-voller-Gold-Finder sind mir sehr viel lieber als alle, denen jeder Ehrgeiz des Geldverdienens abhanden gekommen ist.
Ja, ich würde sogar soweit gehen, dass mir zB ein Anwalt lieber ist als ein Hartz 4 Empfänger
Und so habe ich kein Problem mit einem befreundeten Pornoseitenbetreiber (alles ausgewachsene Frauen). Die lernt Mann eh nicht kennen, denn für die meisten Pornoseiten werden immer gleiche Fotobestände neu sortiert. Eine Rubrik wie "lutsch meine Titten!" zusammenzustellen ist übrigens Knochenarbeit. Da muss man Hunderte Bilder von irgendwelchen Nackten auf die sichten, die gerade provokativ ihre Brust in die Kamera halten.
Nicht, dass Ihr meint, der arme Mensch bestellt rassige Frauen ein und genießt eine Fotosession. Seine Frau hilft ihm oft - es ist ein Knochenjob.
Nach ein paar Tagen muss dringend was Neues geboten werden, sonst zücken die Kunden die Kreditkarte nicht.
Da bin ich doch sehr froh um meine Käsekuchenrezepte - auch wenn mir eine gewisse Kreativität im Erfinden neuer Schweinskramrubriken zugestanden wurde.
(es wurde keine einzige davon verwirklicht!)
Außerdem habe ich auch ein "ich würde meine Seiten ja nie mit irgendwelchen Werbebannern verschandeln" von mir gegeben.
Als ich mich zur Alleinerziehenden wandelte und feststellte, wie verdammt gering der Bedarf an mittelalten Bankkauffrauen ist und wie verdammt selten ich zu hause wäre und meine Kinder sähe, wenn ich doch so wieder eine Stelle fände, habe ich die Seiten über Nacht mit Bannern geflutet.
Und freue mich über jede(n), der sich für irgendwas Beworbenes begeistern kann.
Denn - vom TKP sind wir längst weg.
Ich habe nicht viel von den Einblendungen, sondern nur noch was von Klicks.
(und selbst das lässt sich steigern: es gibt Kunden, die zahlen noch nicht mal pro Klick, sondern beteiligen einen üppig an den Umsätzen).
Davon lasse ich aber nur Amazon zu, denn Amazon-Links empfinde ich als Service an meinen Besuchern und *hust* ich kann die Buchcover nutzen ohne wie "ganz damals" meine Bücher auf den Scanner zu legen um ein Bild vom Cover zu haben.
Geld im Internet zu verdienen ist nicht einfacher geworden.
Das liegt an den Bauernschlauen, die immer neue Methoden suchen und finden, Google auszutricksen und in den Ergebnislisten ganz vorne zu landen.
Das sind Leute, deren Ansinn ist keine witzige oder informative Seite zu basteln, sondern Suchmaschinenoptimierung.
Da entstehen dann solche Blüten
In meinen Augen eher sinnfreier Kram, aber irgendwann war das ein Knüller in Sachen Optimierung.
Ist schon lustig - bei Google sitzen sie und werkeln an immer neuen Methoden, solche Seiten nicht weit oben in den Ergebnissen zu haben und auf der anderen Seite sitzen noch viel mehr Leute und versuchen mit genau so einem Blecht an die Kohle zu kommen.
Und irgendwo ganz anders sitze ich und muss begreifen, dass meine sonnige "ach nö, ich mache lieber gute Seiten und mach mich nicht zum Google-Affen"-Einstellung zu gelegentlichen Flauten auf dem Konto führen kann.
Denn längst hänge ich in Sachen Einnahmen komplett von Google ab.
Der Rang in der Ergebnisliste zu bestimmten Suchbegriffen ist wichtig, der Pagerank ist wichtig, ob Google irgendwelche Seiten überhaupt findet ist wichtig und die normalen Bannerkunden gibt es gar nicht mehr - die schalten nun auch über Google.

Die Blogger haben eigentlich das übernommen, was "wir" früher mal waren - Leute, die einfach aus Spaß an irgendwas gute Seiten zu irgendwas bauen.

Ne, ich bin weder frustriert, noch resigniert, noch sonstwas.
Ich habe weiterhin Spaß an meiner Seite, auch wenn sie an Bedeutung komplett verloren hat.
Nicht lachen, aber mit der Hausfrauenseite gehörte ich mal zur Internetprominez.
Web.de hat mir damals einen der ersten "Cool Spots" verliehen um von meinen hohen Besucherzahlen zu partizipieren.
Ach ja, die Award-Welle ...
Aufstrebende Seiten adelten andere Seiten - mit dem Hintergedanken, dass diese gute Seite geschmeichelt den Award veröffentlicht und dann noch mehr Besucher zu dem Award-Vergeber strömen.
Hihi - in einem ordentlichen Haushalt geht nichts verloren ...
Bis 1999 habe ich sie noch gesammelt: Awards und Erwähnungen

Ah, und da steht sie auch noch:
die erste Anschrift der Hausfrauenseite
Die war ja nicht immer www.hausfrauenseite.de
Neeee, wir begannen unter http://www.geocities.com/RainForest/1113/

Gibt es nicht mehr - Geocities.

Mann, Mann, Mann ... gleich fange ich noch an von Dinosauriern zu plaudern - und dem Krieg.

Leider, leider - archive.org hat erst dann Aufzeichnungen alter Seiten gemacht, als ich die http://www.geocities.com/RainForest/1113/ längst aufgegeben hatte.
Die ICF Berlin (gibt es auch nicht mehr) war unsere nächste Adresse.
Die ICF war hochkompliziert, engagiert und irgendwie Klasse.
Man hatte uns angesprochen und eingeladen - selbst hätte ich mich dort nie beworben, denn die sahen sich als Projekt für Künstler.
Unter den Überschriften Medien, Kunst, Text, Musik, Normal, Kommunales, Umwelt und Markt finden sich Projekte wie Allgirls, die Quotenmaschine, Greenpeace Gruppe Berlin, Jugendmailbox Spinnenwerk, Cityscope Potsdamer Platz, Haus der Kulturen der Welt, Kulturbrauerei Prenzlauer Berg, der digitale Umweltatlas, Hausfrauenseiten oder einstürzende Neubauten.

Hausfrauenseite oder einstürzende Neubauten :)
Doch ja, war Klasse.
Als die ICF aufgeben musste, war es dann doch Zeit zu begreifen, dass wir endlich eine eigene URL brauchten. Hausfrauen.de war längst eine Pornoseite und wir wurden zur hausfrauenseite.de

Doch ja, das bereue ich gelegentlich: mir nicht die hausfrauen.de gekrallt zu haben, als die Sache mit den Dommainnamen aufkam.
Aber ach, damals waren wir ja noch derart motiviert, dass wir uns noch über die Kommerzdeppen lustig machten, (Domaingrabber), die schnell möglichst viele Domainnamen an sich rafften um sie dann teuer weiter zu verkaufen.
Tja, wir übten vornehme Zurückhaltung, war rückblickend nicht wirklich clever war :)
(aber edel, gut und viel cooler)
Die Domaingrabber - oder überhaupt die Schnösel, die eine eigene Domain hatten - die Kölner sahen in ihnen gerne den Hahnenwald des Internets.
(Hahnenwald ist das Viertel für die Neureichen und Möchtegerns in Köln - es liegt neben der wunderschön gelegenen Marienburg - close, but no cigar ...)
(und die Marienburg ist das Viertel des alten Kölner Geldadels - alter Baumbestand und Blick auf den Rhein, noch dazu nah am Grüngürtel)

So, und das alles geht mir so durch den Kopf, wenn ich so die Foren betrachte und grüble.
Haben sich Foren durch Facebook und Blogs nicht längst irgendwo überholt?
Manchmal bin ich ein klitzekleinwenig ratlos, wie man die Foren wieder näher an die Seite bringt. Die Schnittmenge der Besucher und Beteiligten an der Hausfrauenseite - und derer, die mir durch ihre Forennutzung Arbeit machen, klafft einfach immer weiter auseinander.
Ich gönne den Leuten ja ihren Spaß - was die mir gönnen, steht dabei aber gelegentlich doch auf einem ganz anderen Blatt ;-)

So, genug in der Vergangenheit gewühlt - jetzt wird Konfitüre gekocht.

Donnerstag, 23. Juni 2011

Klassenfinder

Immer wenn ich diese beklappste Werbung für die sogenannten Klassenfinder von wer-kennt-wen oder stayfriends sehe, fällt mir dieser Spruch ein:

Mach dir keine Gedanken über die Menschen aus deiner Vergangenheit,
denn es gibt ganz sicher einen Grund weshalb sie es nicht in deine Zukunft geschafft haben!

Ich habe heute leider kein Rezept für Dich! - der Kartoffelring

Es war lecker.
Saulecker!
Und trotzdem kann ich das Rezept nicht veröffentlichen, denn die Optik des
gefüllten Kartoffelrings überzeugt nicht wirklich.



Die Sache mit dem Kartoffelring las sich so:
die Masse in eine Ringform füllen, 20-30 Minuten backen, stürzen und mit einem Gemüse- oder
Fleischgericht füllen.

Bis zum Stürzen war alles bestens ...
Dann kam das Klopfen, Schütteln, auskratzen, Kichern und Resignieren.
Ich gedenke die Masse sturzfreundlich zu optimieren :)

Mittwoch, 22. Juni 2011

Ich habe heute leider kein Rezept für Dich!

Erdbeergelee in Flaschen ...
Wer mit Rezepten herumexperimentiert, muss flexibel sein.
Ein Gelee, das nicht fest werden möchte, ist dann halt eine Dessert-Sauce - bis es Monate später dann doch zu gelieren geruht.
Erdbeersirup ist zB nicht ganz einfach zu machen.
Viel Pektin drin, in den süßen kleinen Früchtchen und so ist es ratsam, den Sirup nie in Flaschen mit zu engem Flaschenhals zu füllen, da man den leckeren Sirup gelegentlich eher Löffeln und aufs Brot schmieren muss, statt eine erfrischende Erdbeerschorle zu genießen.

Oder ist das nicht ein Bild von einem Gulasch?
Hätte ich nur noch das eine Reiskorn wegzaubern müssen und hätte ein tolles Bild zu einem toll klingendem Rezept gehabt.
Schmeckte aber leider nicht.
Erst als wir ein Glas Remoualde hineinrührten, war es OK.
Aber fast alles schmeckt irgendwie ok, wenn man ein Glas Remoulade hineinrührt ...
Kommt also nicht auf die Seite.

Ich sitze hier und schüttle mein weises Haupt

es spricht auf jedenfall gegen Sie, daß Sie einen eigenen Anwalt haben.
Wieso habe ich denn beispielweise von XXX noch nie etwas bekommen, oder von anderen Seiten (überhaupt noch nie was) und da habe ich bestimmt ein vielfaches mehr kopiert.
Es soll ja sogar Anwälte geben, die das Internet nach bestimmten Kriterien durchsuchen. Bei solchen Sachen hört für mich der Spass allerdings auf und die Anwälte verdienen damit richtig Kohle, die in keinem Verhältnis zum Schaden steht.
Da hört für mich natürlich der Spaß auf.

Dienstag, 21. Juni 2011

Die Insassen - Katharina Münk


Frau Münk hat eine wunderschöne Satire über das Leben und den ganz normalen Wahnsinn der lieben Anzugsträger geschrieben.
Die Nerven im höheren Management zerrieben, landen ein 3 Bürohengste in einem recht teuren Sanatorium. Eigentlich sollen sie dort geheilt werden.
Uneigentlich können sie aber einfach nicht aus ihrer Haut. Sie unterwandern die Klapse und bringen sie an die Börse.

Ein Buch, das allen Spaß macht, die das Management und Bänker-Vokabular zumindest in Ansätzen beherrschen. Also entweder ein Geschenk für den netten Manager von nebenan - oder, noch besser, seine Sekretärin :)

Denn die haben es ja schon immer geahnt, dass sie schlicht durchgeknallt sind, ihre Bosse.

mein Hausfrauenseiten-Baby

Gelegentlich staune ich, was in den Köpfen anderer Menschen so vorgeht.
Seit geraumer Zeit überarbeite ich die Hausfrauenseite, da sie technisch teilweise arg in die Jahre gekommen ist.
Ich wühle mich durch die Rezepte, verpasse ihnen Druckversionen, koche viel nach und bürste sie optisch etwas auf.
Ansonsten darf die Hausfrauenseite gerne altmodisch bleiben.
Ich finde sie so sehr charmant. Besser als so mancher gelackter Designladen, der in seiner Perfektion rüberkommt wie ein Sanifair-Klo.
Bei der Wühlerei entdecke ich derzeit gehäuft Seiten, auf denen sich 1:1 Kopien meiner Arbeit wiederfinden. Und leider musste ich erfahren, dass mir diese Kopien tatsächlich wirtschaftlich schaden, da Google doppelten Content abstraft.
Mein Hexenpudding findet sich zB auf irrsinnig vielen Seiten wieder.
Hallo?!
Ich habe ihn mal gekocht, aufgeschrieben und geknipst.
Was geht denn in Leuten vor, weder bei mir anzufragen, ob sie ihn kopieren dürfen, noch eine Quelle zu nennen?
Als meine Rezeptseiten zu lang wurden, habe ich in einem Wahnsinns-Kraftakt mal allen Rezepten eigene Seiten gegeben. Und prompt hat dies zur Folge, dass Google nun ausgerechnet mich für jemanden hält, der nun als letztes mit dem Hexenpudding um die Ecke kam und mich in den Suchergebnissen schlicht totschweigt.
Alle anderen pappen lustig ihre Werbung rund um mein Rezept und wenn ich aufmucke, werde ich in die Spaßbremsen-Ecke geschubst.
Es stimmt, auf Rezepte gibt es kein Copyright.
Aber das bezieht sich auf reine Zutatenlisten und Zubereitungsanleitungen.
Da ich eine elende Sabbeltante bin, beschränke ich mich darauf nie, sondern beschreibe noch ein wenig rundherum. Ha! Und das nennt man dann Schöpfungstiefe.
Bei meinen Holunderblütenrezepten sind meine Rundherumerklärungen meist länger als die eigentliche Anleitung, damit Holunderblütenneulinge sich auch rantrauen an die Blüten.
Was soll ich sagen?
1:1 sonstwo wiedergefunden
Nein, das freut mich nicht.
Leute, die in diesem Leben noch von keiner tückischen Brombeerranke bei der Holunderblüten-Ernte halb erdrosselt wurden, klingen Dank kurzem Copy & Pastes wie grandiose Holunderblütenexperten. (ja, bin ich :)
Und pah!
Auf jedes Rezept das ich ausprobiere und veröffentliche, kommen gut 2 Rezepte, zu denen ich von den Kinder, Freunden, Verwandten und Bekannten abfällige Kommentare oder "hey, wir könnten in die Pizzeria gehen"-Kommentare ernte.
Ich erlaube mir, ziemlich stolz auf meine Arbeit zu sein und daran Geld zu verdienen.
Und ich erlaube es anderen nicht, meine Einnahmen zu mindern.
Bin ich Mutter Theresa?
(und sorry, die war auch nicht halb so edel wie die katholische Kirche uns glauben machen möchte)
Wenn ich also kurz und freundlich zur Löschung meiner Rezepte auffordere und die Texte über eine reine Zubereitungsanleitung hinausgehen, sollte man sich freuen, dass ich noch keine Rechnung mit angehängt habe und LÖSCHEN.

Sowas hier halte ich für unklug:

ist diese Mail ernst gemeint?
oder doch eher ein Scherz?
Wenn sie Ernst gemeint sein sollte, was bei mir bisher in all den Jahren noch nie vorkam, dann bitte ich Dich die jeweiligen Rezepte, die ich löschen soll, zu nennen. Darüberhinaus geht dies natürlich nur, wenn ich dies Rezept nur auf eurer Seite finde, nach Möglichkeit auch mit Ursprungsangabe, daß ich sicher gehen kann, daß Du das Rezept nicht auch irgendwo her recherchiert hast.
Ich bin auf jedenfalls sehr überrascht, da ich dies die ganze Jahre über mache...


"irgendwo her recherchiert" = Copy & Paste, ja?

Kein Problem - via archive.org und Felix Angewohnheit, dauernd Sachen auf CDs zu brennen, kann ich eindrucksvoll belegen lassen, wann was wo auf meinen Seiten gelandet ist.
Bekommt man dann samt Fotos, Screenshots, Urls - und sorry, Abmahnung und gepfefferter Rechnung, denn ich mache das nicht selbst, sondern reiche es an eine Anwaltskanzlei weiter, damit ich mich in der Zeit in die Brombeeren stürzen und die dahinter liegenden Holunderblüten ernten kann.
Bevor ich es weiterreiche, gebe ich aber IMMER die Gelegenheit, meine Texte zu löschen und die Angelegenheit damit zu erledigen.

Der kann gerne auch jahrelang bei Rot über Ampeln gehen. Bin gespannt, ob das einen Laster interessiert, dass er das immer schon so gemacht hat und es deshalb vollkommen daneben ist ihn zu überfahren ...

(Hugh!)

PS nein, die Betreiber der Hexenpudding-Übernahmeseiten habe ich noch nicht informiert, sofern sie nicht auch mein Foto kopiert haben. 3 Puddingsorten ineinander zu kippen, habe selbst ich etwas wortkarger hinbekommen ;-)
Er dient nur als Anschauungsmaterial für Euch zum "mit mir Empören" :)

Samstag, 18. Juni 2011

Somat Festtagsbox

Hallo Somat!

Ich (Kunde) fühle mich verarscht.
Angesichts der Worte "10% Gratis" dachte ich doch glatt, Ihr meint mehr Inhalt.


Nach dem Öffnen des Kartons und dem "halb leer"-Gefühl, das mich angesichts des vielen leeren Kartonraums ansprang, begreife ich, dass Ihr 10% mehr Karton meint, ja?



Doof ... Kartons habe ich genug.

Mit freundlichen Grüßen
Kunde (ehemaliger welcher)

Donnerstag, 16. Juni 2011

Geschwistertreffen

Heute kam uns Tigger wieder einmal besuchen.
Zum Abschied haben wir noch schnell ein Foto gemacht, was die Hunde doof fanden, die lieber toben wollten.
Es ist lustig, wie unterschiedlich die Hunde aus Coffees Wurf geraten sind.
Meine beiden bellen zB so gut wie nie, während Tigger uns heute den halben Tag mit Gebell unterhielt.
Was sie eint, ist ihre Liebe für Schlamm ... nach einem langen Spaziergang galt es 3 Labbis zu baden, da sie allesamt erbärmlich stanken und hunderte von Fliegen wie magisch in ihren Bann zogen.
Eines weiß ich nach einem solchen Geschwistertreffen immer:
2 Hunde ist machbar - 3 ist ein Rudel und für die Wohnungshaltung sicherlich zuviel - für mich.

*ächz*

Dienstag, 14. Juni 2011

Mittelalter im Dorf


Einmal im Jahr, zu Pfingsten, zieht das Mittelalter in unser Dorf.
Der Park wird umzäunt und das Spectaculum zieht ein.
Daran habe ich dicken Spaß, auch wenn ich eher selten hingehe.
Muss man gar nicht :)
Die Musik tönt bis zu uns und das Dorf ist voll bunter Gestalten.
In diesem Jahr hatte ich auch ein wenig Lager-Gefühl im Garten, denn die Gäste, die nicht mehr in Haus passten, zelteten bei mir.
Es ist schon lustig, wenn man einkaufen geht und sich im gleichen Supermarkt friedlich Normalos, aufgedresste Teenies und das Mittelaltervolk begegnen.
Manche machen einen wahren Kult aus möglichst authentischen Kostümen, die nicht nur alt wirken, sondern schon nach traditionellen Methoden vom Schaf geschoren und weiterverarbeitet werden.
Wenn so jemand dann verstohlen Energy-Drinks einpackt, ist das schon lustig.

Eine unserer Gästinnen erlebte eine wahre Tragödie:
nach langem Sparen, hatte sie sich auf dem Markt ein recht teures Gewand gekauft, in dem sie auch "Hammer" aussah. Als sie es gestern Morgen zum Auslüften noch in den Garten hängte, damit sie es gleich wieder auf dem Markt tragen konnte, kam doch tatsächlich der Hund unserer Nachbarn in den Garten.
Das Kleid kannte er noch nicht!
Also hat er umgehend das Bein gehoben und das Kleid erst einmal gründlich markiert.
Danach war es klatschnass und stank übel.
Wir haben das Kleid mehrfach - kalt - gewaschen, denn ein Wäscheschildchen gab es nicht und so wusste ich nicht recht, mit welchem Material wir es zu tun hatten und wie stabil es auf Waschen oder gar Trocknen reagiert.
Es half nichts.
Das Kleid stank nun zwar nicht mehr, war aber klatschnass, auch wenn die unglückliche Eigentümerin es soooo nass gar nicht fand. Und überhaupt, warm war es doch auch ...
Ich wühlte mich durch den verwaisten Kleiderschrank meiner Tochter.
Ein Mittelaltergewand hat sie zwar nicht, aber wir fanden immerhin ein schlichtes weißes Kleid, das mit vielen Kupfer-Pailletten benäht ist.
Das Gastkind hat tapfer den Mittelaltergürtel darum geschlungen, sich für schön befunden und den Tag dennoch genossen.
"Puh!"
Ich fand sie sehr tapfer, denn die Enttäuschung, das neue Gewand zu DEM Mittelaltermarkt nicht tragen zu können, war schon heftig!


Dies ist übrigens nicht der Nachbarhund, aber auch ein Schwein!

Ah, kennt Ihr den noch?


Der ist auch da gewesen und die Kugeln scheinen immer noch an ihm zu kleben.
Dem könnte man ja endlos zuschauen :)

Sonntag, 12. Juni 2011

Spaß mit Ehec

Wer sagt denn, dass Ehec nicht lustig ist?
Danke dpa für diese Meldung, die von zig Zeitungen prompt übernommen wurde:


Einfach mal googeln nach: "Viele EHEC-Tote werden nicht mehr ganz gesund"

Und Danke an Christiane, die dies bei Facebook erwähnte :)

Freitag, 10. Juni 2011

Arme Elsbeth Bellartz

Wer noch einen Blick auf die Seite von Elsbeth Bellartz werfen will, muss sich beeilen - noch findet man die letzten Überreste im Google-Cache.
Wayback kann man knicken, dort sind keine Kopien hinterlegt.
Wer Elsbeth Bellartz ist?
Eine ganz toughe Frau, die in den 80ern nicht nur ein paar Gedichtbände verfasste, sondern gleich noch ihren eigenen Verlag dazu gründete.
80er ... erinnert Ihr Euch noch an "Svende Merians" Märchenprinzen?
Das war ja mal DAS Buch - irgendwie.
Es gab sogar einen "ich war der Märchenprinz"-Trittbrettfahrer.
Kurz darauf empfand ich das Buch als "unlesbar".
80er ... irgendwas war da. Die Frauenliteratur kippte (wieder mal) in eine ganz andere Richtung. Bei mir stapelten sich auch die Gedichtbände. Gerne mit "Walfischen" auf dem Cover aus kleinen Selbstverlagen. Irgendwie sensibel, irgendwie anders. Neu.
Erfrischend.
Evtl. experimentell und im Nachhinein etwas blöde.
Ist im Nachhinein einfach gesagt.
Ich fand es aber cool, was ausprobiert wurde und habe gerne gelesen.
Mich heute für etwas begeistern können, was dann morgen einfach nur noch grottenübel erschien.
Naja ...
Und eine dieser Autorinnen darf nun erleben, wie sie von einem Maulwurf mit Sprachfehler verarscht wird.
Bzw von Rene Marik.
Der liest ein paar ihrer Gedichte auf der Bühne vor.
Zugegeben, sehr lustig und zugegeben, vermutlich nicht ihre allerbesten Werke.
Es ist zu lustig, wie er es vorliest:
...
Weißt du noch, noch nie haben wir so gelacht,
(...) wie beim Wasserski.
Alle Versuche haben nichts gebracht,
...

Ja, so gesehen ist es schauderhaft.
Aber dennoch - Danke für all die Frauen die in den 80ern einfach losgelegt haben.
Ich habe vor 5 Jahren stapelweise Gedichtbände aus der Zeit entsorgt und gekichert, was ich damals so verschlungen habe. Hey, Herr Marik:
Männer haben sich da eh und immer schon drüber lustig gemacht.

Ganz ehrlich?
Herr Marik, das ist billig :)
Maulwurfn ist Klasse, Kalle auch, selbst die Lappen und der Frosch ... aber Ihre Auftritte dazwischen. Hm. Noch nicht so der Bringer, oder?

Ich steh' jedenfalls dazu: ich habe die dichtenden Damen der 80er geliebt!
Musste man aber auch in den 80ern lesen.
Ist wie Kaffee ... wenn man noch welchen findet, der in den 80ern gekocht wurde, dann schmeckt der heute nicht mehr :)

Morgens um 6 Uhr in Deutschland ... :)





Mittwoch, 8. Juni 2011

Einkaufen in Zeiten von Ehec

"Ich hätte gerne eine Schale Erdbeeren ohne Ehec, bitte!"
"Moment, ich gucke mal hinten, ob wir noch welche ohne Ehec haben!"


sagt sie, packt mir in aller Seelenruhe irgendeine Schale Erdbeeren ein, ich zahle und gehe.

Ja, hier im Norden kann man das Ehec-Gedöns ja nicht auf die ganz leichte Schulter nehmen, aber wenigstens ein paar Kalauer sind drin.

Gestern zB beim Burger King (doch ja, hin und wieder ... mit pubertierendem Sohn ... und überhaupt) habe ich zB keinen Wrap mit viel Salat genommen, sondern den vollfetten Burger.
Mein Sohn auch.
Nicht, dass er je den Wrap genommen hätte, aber derzeit grinsen einen die Kinder fies an und heucheln Bedauern bei der Wahl von Fritten statt potentiellen Ehec-Trägern.
Bei der Gemüsetheke meint ein Sprössling zu seiner Mutter:
keinen Giftmüll, bitte!

Wir verzichten auf alles, was wir eh nie sooooo sehr mochten und vorhin habe ich zB Kräuter im Tiefkühlfach statt frisch gekauft, denn wie gründlich wäscht man schon Kräuter und wie gründlich wäre wohl gründlich genug?
Wobei - Erdbeeren wasche ich auch nicht besonders gründlich, da das auf Kosten des Geschmacks geht.
Wohnte ich jetzt irgendwo weiter südlich, kümmerte mich das alles vermutlich überhaupt nicht - aber ok, ja, man hat hier oben schon das "mittendrin"-Gefühl.
Von einer Bekannten hörte ich, dass sie erste Stornierungen für ihre Ferienwohnungen erhielt.
Wirklich lustig ist das alles nicht mehr.

ein Visum für die USA beantragen

Das war mal wieder eine Verlustigung allererster Kajüte ...
Eines meiner Kinder reist im Sommer mit EF in die USA.
Der erste Urlaubsort, den wir auswählten, barg das Risiko, dass die Reise mangels Teilnehmer nicht zustande kommt.
Uns wurde geraten den Urlaubsort zu ändern, was wir brav taten.
Danach sollten wir auf geänderte Reiseunterlagen warten, was wir auch taten.
Ein Blick in den Kinderreisepass wog mich im wohlig angenehmen Gefühl, alles sei in bester Ordnung, denn der Kinderreisepass ist noch 3 Ewigkeiten gültig.
Dummer Fehler!
Der Kinderreisepass ist nämlich kein Reisepass, sondern einfach der Nachfolger vom Kinderausweis und den erkennen die USA nicht an.
Als wir Sonntag aus Oslo zurückkamen, fanden wir dann auch endlich Post von EF mit weiteren Daten zur Reise - und der Endrechnung, die ich auch umgehend beglich.
Seit gestern ruft mich eine Sachbearbeiterin von EF an, die leider einen sehr heftigen Akzent spricht und wenn man sie darauf hinweist, dass man sie leider nicht gut versteht, schlicht lauter wird.
Wir spielten Minuten lang das lustige Spiel, dass sie ihren Text immer lauter ins Telefon keifte und ich immer lauter antwortete, dass ich den Sinn dieses Satzes nicht verstünde.
Sehr lustig.
"Wir müssten die EF-Anmeldung machen!" verstand ich und versicherte ihr, dass wir diese letzte Woche doch vorgenommen hätten - man muss sich nämlich online vorstellen um eine Gastfamilie zu finden.
Davon bräuchte sie eine Kopie!
Die soll ich ihr faxen!!!
Und ob wir die Rechnung bezahlt hätten?
Ich meinte, die Rechnung hätte ich Montag unverzüglich beglichen und die Anmeldung könne sie doch sehen, die sei doch online.
Da wir einen Termin hatten und längst im Auto sitzen sollten, stand es mit meiner Geduld nicht besser als mit ihrer.
Nicht gerade höflich, aber sinnig, wiederholte sie laut und endlich verständlich:
ESTA Anmeldung! ESTA Anmeldung! ESTA Anmeldung! ESTA Anmeldung!
Was ist denn das?, fragte ich und erfuhr, es ging ums Visum.
Absolut geübt darin, meine Kinder ins Ausland zu verfrachten, sagte ich der Dame, sie solle mir bitte den entsprechenden Link schicken - ich würde mich SPÄTER darum kümmern.
Das tat ich abends dann auch und *Hallelujah* - die Passnummer war invalid.
Ein kurzes Googeln nach "Kinderreisepass und Visum" und man erfährt, dass die USA den Kinderreisepass nicht akzeptieren und man einen Deutschen Express-e-Reisepass braucht.
Somit konnte ich gestern den Computer nur noch ausknipsen und ins Bett plumpsen.
Heute telefonierte ich mit der Gemeinde und erfuhr, dass wir diesen Deutschen Express-e-Reisepass dort problemlos beantragen könnten.
Wir brauchten lediglich: Geburtsurkunde des Kindes, Passfotos die Reispasstauglich sind, Kind und Geld :)
Und Unterschrift von Papi -> Sorgerecht sei Dank ...
Glücklicherweise war schulfrei und so war ich mit Oliver auf dem Sprung zum Fotografen, als mich die freundliche Sachbearbeiterin von EF wieder anrief um ausführlich die Schuldfrage zu klären und nachzufragen, ob ich die Rechnung bezahlt hätte.
In den Unterlagen stünde übrigens, dass die Kinder einen bordeauxfarbenen Reisepass bräuchten.
Der Kinderreisepass ist bordeauxfarben, weshalb ich die Info nicht sehr sinnig fand und überhaupt wir wollten jetzt gerne los um den Express-e-Reisepass zu beantragen?!
Ich versicherte ihr erneut, dass die Rechnung bezahlt sei, als mir schlicht der Kragen platzte und ich ihr mitteilte, dass sie meinetwegen noch 10 Mal fragen könnte, ob ich die Rechnung beglichen hätte, aber ob sie irgendwas dagegen hätte, wenn ich mich zwischenzeitlich um Fotos und Reisepass kümmern würde, bevor die Gemeinde schließt?!
Ein Express-e-Reisepass kostet dann übrigens noch mal wieder schlappe 70,- Euro - aber die ganz tolle Nachricht ist, dass man direkt bei der Antragstellung einen Ausdruck zum Pass bekommt, mit dem man dann schon mal via Visa Waiver Program online das Visum beantragen und mittels Kreditkarte bezahlen kann.
Man muss also nicht warten, bis man den Pass abholen kann.
Fast dachte ich schon, nun sei alles geschafft, als meine Zahlung abgelehnt wurde.
"Mandatory Fields" "Billing Address is invalid"
stand da.
Ich hatte das M.I. Feld frei gelassen. Lag es daran?
Was ist ein M.I.?
Ah, mein Mittel-Initial.
Habe ich nicht.
Hm, ist auch kein "Mandatory Field" - was schlicht "Muss-Feld" heißt.
"Rechnungsadresse ist ungültig" - "Billing Address is invalid"
Ich kenne doch aber meine Adresse?!
Oder wollen die die Adresse der Bank???
Meine Lust, meinen Laptop einmal kräftig auf den Boden zu schmettern wuchs ins Unermessliche.
Für HB-Männchen wie mich müsste man bitte mal welche entwickeln, die titschen, statt zu zerbrechen.
Mittels mehrfachem wütenden Geschnaube konnte ich das Leben meines Laptops retten.
Ich googelte schlicht nach "Rechnungsadresse bei Kreditkartenzahlung" und fand
Um die Kreditkarte überprüfen zu können, muss die Rechnungsadresse auf der Bestellung mit der Rechnungsadresse der Kreditkarte übereinstimmen. Stellen Sie sicher, dass Name und Adresse genau den Angaben auf Ihrer Kreditkartenrechnung entsprechen.
Also wühlte ich meine Kreditkartenrechnungen hervor und tataaaaaa:
der dusslige Umlaut in meiner Adresse muss als "oe" getippt werden.

Eigentlich alles keine große Sache, aber irgendwas sagt mir, dass ich seit gestern ca 26,3 Jahre gealtert bin.

Dienstag, 7. Juni 2011

Rezensionen bei Amazon

Gerade fragte mich eine Freundin ganz entgeistert, was ich denn für einen seltsamen Krempel auf meinen Amazon-Wunschzettel gestellt hätte.
Ja, stimmt.
Ich wünsche mir tatsächlich weder die Ex-Doktorarbeit unseres Ex-Verteidigungsministers, noch das schweizer Taschenmesser. Beides befindet sich nur deshalb auf meinem Wunschzettel, weil ich die Rezensionen dazu teilweise sehr amüsant finde.

Zum Wenger Schweizer Offiziersmesser​ Giant Messer, mit Schatulle zB überschlagen sich die Rezensenten im Andichten von Werkzeugen, die Wenger (bisher) noch gar nicht an dem Messer montiert hat. Aber vielleicht lassen sie sich ja inspirieren.

Bei der Ex-Doktorarbeit geht es in den Rezensionen dann eher um wortgewandte Zusammenfassungen der Vorkommnisse und Aufregungen rund um unseren Ex-Verteidigungsministers und anders als beim Taschenmesser ist die Begeisterung am Erstellen weiterer Rezensionen auch längst erloschen.

Montag, 6. Juni 2011

Oslo


Oslo-Album


Vorgestern war ich in Oslo und habe dort ins Rathaus gekackt ...
Keine Sorge, ich war ganz brav in den dafür vorgesehenen sanitären Einrichtungen und es ist nicht mit diplomatischen Verwicklungen zu rechnen.
Oslo ... während Michaela auf der anderen Seite der Erde scheinbar gebannt verfolgt, wie ihre Zeit dort verrinnt und dass ihre Abreise näherkommt, nutzen auch wir hier ihre Abwesenheit noch schnell für ein paar Dinge. Diese Kreuzfahrt nach Oslo zB.
Glaubt mir, ich war skeptisch und mit zwei Kindern, die ganz gerne aufeinander herumhacken, wenn nicht gerade der komplette Globus zwischen ihnen steht, hätte ich mich nie für so eine Fahrt auf ein Schiff sperren lassen.
Olivers Wunsch, einmal eine Kreuzfahrt mitzumachen, kam bei den Begleitfahrten der Queen Mary auf. Während mir eine Begleitfahrt (raus aus dem Hamburger Hafen) ganz eindeutig ausreichte, wollte mein Sohn mehr:
auch einmal auf so ein Kreuzfahrtschiff drauf.
Als wir dann einmal in Laboe zu Besuch waren und die Color Line an uns vorbeizog, schlug Oliver eine Fahrt nach Oslo vor.
Oslo? Was sollen wir denn dort?
Da ist es teuer und kalt!
Teuer ist es - kalt war es nicht.
Ich habe einen Sonnenbrand bekommen, der mich noch eine ganze Weile im Dunkeln leuchten lassen wird ...
Als zufällig etwas Geld auf mein Konto schwappte, beschloss ich Olivers Wunsch zu erfüllen und buchte uns also auf eine Fahrt nach Oslo samt einer Übernachtung in Oslo, da ich den Gedanken eines nur 4stündigen Landganges eher befremdlich fand.
Für die Rückfahrt konnte ich dann aber lediglich eine - lacht nicht - 5-Sterne-Suite bekommen.
Glücklicherweise nicht zum 5-Sterne-Preis.
Insgesamt hatten wir ein wirklich tolles Wochenende und ja, ich habe auch die Überfahrten genossen. Der Gedanke einmal eine richtige Kreuzfahrt über mehrere Tage oder gar Wochen mitzumachen, bleibt aber absurd.
Mir gefiel es in Oslo - die Zeit auf dem Schiff war nur Mittel zum Zweck.
Wer gerne shoppen geht und die Atmosphäre in den entsprechenden Shopping-Centern mag, wird sich auf der Color Line ganz geborgen fühlen. Es gibt dort zwar deutlich weniger Geschäfte, aber auch in den Shop-freien Etagen, umgibt einen das Shopping-Feeling.
Plinki-Plönki-Musik, viel Glas, viel Chrom, viel dünne Fassade.
Und ganz viele Mitmenschen auf der Schnäppchenjagd, getrieben von der Sorge zu kurz zu kommen.
Es herrschte eine Atmosphäre latenter Unzufriedenheit.
Alles zu teuer, die Schlangen viel zu lang, das Angebot zu gering.
Beim Buffet fühlte ich mich schlicht verarscht, denn aus irgendwelchen Gründen stellte man sich ganz hinten an und ging im Schneckentempo an sämtlichen Speisen vorbei, statt mit seinem Teller einfach nur die Dinge anzusteuern, die man nehmen wollte.
Meine Kinder habe ich so erzogen, sich den Teller nicht zu voll zu laden, sondern lieber öfter zu gehen, was dämlich ist, wenn man sich in einer endlosen Warteschlange einreiht, die an Salaten, Fisch, Fleisch und Beilagen vorbeigeht.
Keiner wollte sich noch einmal anstellen und so sah man überall übervolle Teller, sehr bunte Zusammenstellungen und motzige Gesichter.
Oliver hielt sich an meine Erziehung und an das Nachspeisen-Buffet.
Beim ersten Abendbrot ernährte er sich komplett von diversen Portionen von diesem Buffet, denn glücklicherweise hatte es seine eigene Warteschlange.
Irgendwas ließ die Reisenden wohl doch davor zurückschrecken ihre vollen Teller mit Pudding zu krönen ...
Ich hatte erst gelacht und hielt es dann ähnlich - ich stellte mir meine Mahlzeit ausschließlich aus den Vorspeisen zusammen, denn auf der Hinfahrt war dieses Buffet auch nicht Opfer der Endlos-Schlange geworden - auf der Rückfahrt dann auch.
Verrückt ...
Jeder Hauch von Luxus muss bei so einer Kreuzfahrt übel erdrängelt werden oder man arbeitet in Gruppen ... und so rechte Urlaubstimmung kam bei mir nicht auf - die Zeit auf dem Schiff war einfach nur die Anreise für mich.
Auf der Rückfahrt kamen wir dann in den Genuss ganz lustiger VIP-Rechte.
Als ich zB eine Nummer für den Check-In zog, durfte ich umgehend an den nächsten Schalter, was mir ein gebündelt Maß böser Blicke einbrachte.
Vom Check-In wurden wir in einen gesonderten Vip-Bereich geschickt, der von außen verlockender wirkt als innen :)
Wir hatten dort nämlich allesamt mit den albernen kleinen Teppichen zu kämpfen, die weniger VIP Gefühle weckten, als vielmehr zu Stolperfallen für die Rollkoffer wurden, mit denen wir allesamt unterwegs waren.
ABER wir durften vor allen anderen an Bord und nach einem Blick in unsere Kajüten, wanderten die meisten hoch aufs Sonnendeck.
Fein, freie Auswahl an Stühlen und Sonnenliegen.
Leider blieb das Schiff nicht so leer und das behagliche Genießen der Aussicht, wurde schwerer, als die restlichen Passagiere dazu kamen und natürlich gar nicht einsahen, hinter all den bereits besetzten Stühlen und Liegen stehen zu bleiben.
Die mit dem ganz geringen Glück hatten plötzlich weniger Aussicht auf Wasser und Oslo, als vielmehr auf eine Horde gut bebauchter Männer, die ihre T-Shirts abwarfen, sich gegenseitig mit Bier versorgten und so lange um die Wette rülpsten, bis die Liegen hinter ihnen frei wurden.
Doch, das trübt das Traumschiff-Feeling dann wohl doch ein wenig.
Ich hatte Glück: Oliver hatte unsere Stühle direkt an den Rand geschoben und ich hatte nicht undankbar wirken wollen und sie genau so gelassen.
Wobei ... so ein strammer Kerl hätte mich vielleicht schneller in meinen wunderbar behaglichen Lese-Erker in der Kajüte getrieben?
Und dann würde ich vielleicht ein bisschen weniger leuchten?
Sonnendeck-Nebeneffekt: auch bei starkem Einsatz von Sonnencreme, wird man so rot wie ein Hummer beim Wasserkontakt.
Auch nett sind die Männer, die sich über die Sitzenden rüberbeugen um zu schauen, ob das Schiff ablegt und dabei die um den Hals baumelnden Kameras vergessen, die den Sitzenden dann gerne mal gegen den Schädel donnern.
Nein, ich hatte Glück.
Mein Leiden entdeckte ich erst in der Kabine, als ich mich selbst im Spiegel leuchten sah.
Wenn ihr die Fotos mit den Tischen vor dem grandiosen Fenster zum Meer seht:
so schön war es dort nur, als noch niemand dort saß.
Man brauchte diejenigen, die das Glück hatten, dort sitzen zu dürfen nicht zu tief zu beneiden, denn der Hauch an Atmosphäre, der beim ungestörten Genuss von Mahlzeit und Aussicht hätte aufkommen können, wurde umgehend von den paar Hundert Menschen gestört, die "nur mal eben" zwischen den Tischen hindurchschlüpften um tolle Fotos zu machen.
Frühstück in der Observation-Lounge - eines der VIP-Privilegien - wurde auch umgehend von den Fotografen getrübt, die meinten, die besten Fotos entstünden, wenn man sich auf meine Rückenlehne setzt und gegen die Scheiben blitzt.
Ich weiß, ich bin eine Lästerbacke.
Auf die Shows auf dem Schiff habe ich komplett verzichtet.
Die sich anbahnenden "Beinahe-Prügeleien" waren viel unterhaltsamer.
Nach dem Anlegen zB gab es wunderfeine Szenen.
Alle Passagiere mit Rollköfferchen und nur einem Ziel:
erster von Bord!
Das Schiff hatte sein Tor noch gar nicht geöffnet, da wurde schon heftig gedrängelt.
Die Menge teilte sich in die Steher und die Geher.
Die Steher stellten sich nach dem Ausstieg aus den Fahrstühlen hinter die bereits Wartenden.
Die Geher nutzten sämtliche Lücken zwischen den Stehern um weiter nach vorne zu gelangen.
Nein, die Steher sind nicht die besseren Menschen.
Meist trauen sie sich nur nicht, sich selbst an den anderen vorbei zu mogeln, wollen aber auch um keinen Preis andere vorbei lassen.
Also werden die Koffer und Gatten mit leiser Verbissenheit strategisch so gerückt, dass niemand mehr durchkommt. Eine nur sekundenlang gute Idee, denn plötzlich kommen Angestellte des Schiffes mit Reinigungsgerät bewaffnet und müssen durchgelassen werden. In deren Windschatten dann gerne wieder Geher mit Rollköfferchen, die die frischen Lücken nutzen wollen.
*Rumms* wird schnell, aber mit komplett unbeteiligtem Blick, ein Koffer schnell wieder bündig zur Wand geschoben und man knirscht nahezu hörbar mit den Zähnen, als ein dreister Geher samt Köfferchen drüberspringt.
Glaubt mir, das ist viel lustiger, als die abendliche Show mit bunt gemixten Musical-Einlagen.
(noch dazu, wo ich Musicals nur dann schön finde, wenn sie von irgendwelchen Verwandten geträllert werden) (doch, dann finde ich sie schön) (würde ich heucheln?) (niemals!)
Ich gebe es zu:
mit Blick aufs Meer friedlich zu lesen, fand ich sooooo schön, dass ich herzlich wenig erzählen kann von dem Nightclub, dem Casino, der Show oder oder oder.
Wir haben uns alles kurz mal angeschaut und dann war Oliver sehr froh, dass Mami lesen wollte und Mami sehr froh, dass es einen Teenieclub gab.
Ja, soviel zur Kreuzfahrt.
Ich glaube nicht, dass ich das wiederholen muss.
Einmal ist witzig.