Freitag, 29. Oktober 2010

Alltag

Eine Nachbarin, deren Kind gerade ein Jahr alt wurde und die sich darauf vorbereitet, künftig im Homeoffice zu arbeiten, meinte dass es sicherlich eine Woche oder so dauern würde, bis sich alles eingespielt hätte.
Ich habe sehr fröhlich gelacht, denn an diesem "Einspielen" arbeite ich bis heute.
Wenn man Kinder hat und arbeitet, ist Alltag etwas, das eher selten stattfindet.
Ich weiß nicht recht, wann ich meinen zuletzt gesehen habe.
Irgendwann, bevor Oliver sich abrollte und dabei sein Schlüsselbein brach.
Oder war es noch vor Michaelas Abreise nach Australien?
Es erinnert ein klitzekleinwenig an das "grundsätzlich", das ich noch aus meiner Bank-Ausbildung kenne.
Damals lachten wir fröhlich über einen Paragraphen aus dem Bundesbankgesetz:
"Grundsätzlich ist Berlin der Sitz der Deutschen Bundesbank - außer, Berlin ist gerade mal nicht die Hauptstadt Deutschlands"
Ok, das war jetzt sehr frei zitiert, belegt, dass das mit meiner Ausbildung eine ganze Weile her ist und sagt doch so wunderbar alles über das Wort "grundsätzlich", was man nur wissen möchte.
Klar, die Bundesbank war auch zur Zeit meiner Ausbildung schon in Frankfurt am Main, aber damals war das eher eine ähm, "Ausnahme".
Das war sogar mal eine Prüfungsfrage und wer mit "Frankfurt am Main" antwortete, erhielt Null Punkte.
Ällebätsch.
Ja, grundsätzlich arbeite ich vormittags, mache zwischendurch eine Hunderunde, bereite ein schmackhaft vollwertiges Mahl zu und schalte wieder auf Mutti um, sobald die Brut Kinderlein aus der Schule kommen.
Nun, Michaela kommt derzeit gar nicht - bald sind 4 Monate geschafft, macht noch 8 to go ... und Oliver geht des öfteren erst gar nicht, weil er wegen gebrochener Knochen oder entfernter Flecken Schmerzen hat und bemuttert werden muss.
Tue ich auch gerne.
Doch ja.
Es hat sowas Inniges.
Wenn ich auch ein wenig leide, dass ich es hinnehmen muss, dass mein Nachwuchs seit Wochen etwas krumm durchs Leben schlurft und ich mich flach auf den Boden werfen muss, wenn ich mal Augenkontakt haben möchte.
Was mit an dem Haarschnitt meines Sohnes liegt.
Jaja, ich bin nun tatsächlich in dem Alter, in dem mich die Frisur meines Kindes nervt. Irgendwo hinter diesem dichten Vorhang aus Haaren sind die Augen.
Die Welt ist voller ungelenker Halbwüchsiger, die mich locker einen Kopf überragen und noch weiter wachsen ... und allesamt den Kopf schief legen, um irgendwas sehen zu können.
Ein Riesenverband am Hals führte dazu, dass Oliver in den letzten Tagen den Kopf schlicht nicht heben konnte und so notgedrungen nur den Fußboden anschauen konnte.
Etwas lästig beim Fernsehen ...
Soll ich etwas verraten?
Hahaha ... ich habe Fotos, als er Abhilfe fand und sich Mamis geblümten Haarreifen ausborgte.
Allerliebst :)
Ok, natürlich kicher ich erst heute darüber, wo der Arzt gnädig war und den Verband gegen ein handliches Pflaster austauschte und meinem Sohn wieder gestattete, aufrecht durchs Leben zu gehen.

Montag, 25. Oktober 2010

Büchergeschenke

Ich lese mich nebenbei noch durch meine Geburtstagsgeschenke.
Gerade hat ein "Du liest doch so gerne witzige Vampir-Romane" komplett bei mir verschissen.

Sorry, aber an einem Montagmorgen kommt ein Satz wie:
Er zog mich an sich und seine stählernen Muskeln pressten sich gegen meine weichen Rundungen.
unfreiwillig komisch.
Es war der Augenblick der Wahrheit.
ging es im Buch weiter.
Recht hast Du!, sagte ich klappte es zu und legte es bereit für seinen Ausflug in den Tauschcontainer.

Dienstag, 19. Oktober 2010

ha ha ha ... Adventskalender

Ok, Lise Meitner ist out, aber auch dieses Suchergebnis erfüllt mich mit dem latenten Wunsch, mit dem Kopf auf der Tischplatte herumzutrommeln ...
Wir haben die Domains so schön voneinander getrennt.
(ok, ja, Felix hat ...)
Warum also das?

Sonntag, 17. Oktober 2010

Aus meiner Mailbox:

Ich habe gesehen, dass Sie viele große Seiten haben. Haben Sie evtl. eine Aufstellung, wie viele PI die Seiten aktuell haben? Wir sind immer auf der suche nach neue Projekte die wir übernehmen und weiterentwickeln können.

Freue mich auf Ihre Mail. 


ich weiß nicht, ich finde so etwas immer saukomisch

Eigentlich ist der Herbst ja doch sehr schön ...

alles wird so golden ...



selbst die Töchterlein :)

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Honigbananen

Da mein Mitesser - und ich meine jetzt ausdrücklich keinen Pickel - das mit der Panade nicht kannte, habe ich jetzt tatsächlich mal mein Rezept für Honigbananen aufgeschrieben.

da da da: Honigbananen

Dienstag, 12. Oktober 2010

Jobangebot

Ich weiß nicht recht, ob ich lachen oder weinen soll -
nun, im Zweifel koche ich mir da meist einen Kaffee :)

Ein auf Adventskalender spezialisierter Shop hat mir Geld angeboten, wenn ich seinen Shop so geschickt auf den Suchbegriff optimiere, wie meine Lise Meitner Seite, die weiterhin erstaunlich gut gefunden wird, wenn man bei Google Adventskalender sucht.

haha
so lustig

Samstag, 9. Oktober 2010

Kinder ...

Ts ... tagelang freue ich mich darauf, mal ein paar Tage ungestört arbeiten zu können und was soll ich sagen?
Jetzt ist es mir zu ruhig im Haus ...
Und Oliver ist erst seit 6 Stunden weg.
Michaela immerhin schon über 3 Monate.
Das überlebt man übrigens durchaus, so ein töchterliches Highschooljahr in Australien - wir chatten ganz gerne.
Ihre neue Gastmutter hatte die wirklich liebe Idee, uns mal telefonieren zu lassen. Das war gruselig.
Wir haben beide nur geweint und ich war den Rest des Tages übel gelaunt.
Chatten geht prima - aber telefonieren gar nicht.

Freitag, 8. Oktober 2010

Meine Meinung über XING ...

Nun, ausgetreten bin ich schon, denn ich halte ehrlich gesagt ganz persönlich überhaupt nichts von XING.
Eine persönliche Meinung, die sich heute noch vertieft hat.
Eigentlich Routine:
Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass XING eines meiner Rezepte veröffentlicht. Ohne Quellenangabe versteht sich.
Also habe ich freundlich um Löschung gebeten und folgende Antwort erhalten:

Weshalb und wie soll ich mich an die Moderatorin wenden?
Zuständig für die Seite ist XING und naja, die können in dem Rezept wohl das Rezept von der Hausfrauenseite nicht erkennen.


Das rosa Markierte sind übrigens die wörtlichen Übereinstimmungen zu unserem Rezept.

Doch ja, das prägt meine Meinung über die Seriosität XINGs noch tiefer.
Ich bin froh, dass ich mich dort schleunigst wieder  abgemeldet habe.

Karamellpudding

Meine morgendlichen Ausflüge nach Neumünster brachten mich dazu, beim Real einzukaufen.
Gruselig.
Ich meine, der Laden ist ja riesengroß, was aber nur dazu führt, dass ich deutlich länger brauche um meine Lebensmittel zu finden.
Meine Küche ist eher klein und offen zum Wohnbereich, einen Keller hat das Haus nicht und so halte ich die Menge meiner Lebensmittel überschaubar.
Ganz allmählich bin ich damit wohl in die gefühlte Steinzeit anderer des Kochens abgerutscht, denn ich habe vorwiegend "Basics" daheim, aus denen ich mir dann mal eben das Gewünschte zusammenrühre.
In meinem Lebensmittelschrank habe ich ein komplettes Fach für Zucker, eins für Mehl und dann noch eines für Essig, Öl, Salz und Gewürze.
Im Kühschrank sieht es ähnlich rudimentär aus - Butter, Eier, große Mengen Buttermilch, Milch und Naturjoghurt.
Einen Schrank weiter dann Reis, Nudeln, Stärke, Linsen ... sowas halt.
Und damit ist meine Küche dann auch schon bald ausgelastet.
Ich staunte gestern Bauklötzchen, als ich meine 5 Basics dann in immer wieder neuer Verpackung über zig Gänge verstreut fand.
Backmischungen und solche "Knorr fix für ..." Packungen - faszinierend.
Das ist doch nichts als Mehl, Zucker, Backpulver und viel Chemie in den Backmischungen und Soßenbinder, Salz und Fett in den "Fix für ..." Tüten.
Und was ist daran fix?
Die Zutatenlisten auf der Rückseite der Verpackung beginnt bei den "Fixen" durchweg mit Stärke - klar, damit wird das Flüssige aus den frischen Lebensmitteln dann zusammengepappt.
Dann kommt Salz - und dann Fett.
Fett als Geschmacksträger, damit der Pampf nach etwas schmeckt.
Danach kommen dann allerlei andere Zutaten, die aber durchweg wieder Stärke, Salz und Fett sind - und allerlei Aromen-Blödsinn.
Ich gebe zu, ich war bei einigen Gerichten sehr neugierig, wie die "Fixen" das Gute daran faken.
Wie bekommen sie bei Mac & Cheese zB die köstliche Semmelbrösel-Kruste hin? Ja, gar nicht ...

Wenn man ein Fix-Dings nimmt, rührt man Milch mit dem Pulver zusammen (oder war es Wasser, sorry ...), kocht damit die Nudeln, kippt alles in eine Auflaufform und reibt Edamer drüber.
Hallo?!
Das ist doch kein Mac & Cheese - das ist ist ein Nudelauflauf, den ich ohne Tüte besser und dann eben ohne Soßenbinder und Aromen auch noch billiger hinbekomme.

Ok, anderes Beispiel:

Karamellpudding

Dafür schmilzt man in einem Topf Zucker, kippt Milch drauf und rührt, bis sich der Zucker aufgelöst hat und dann rührt man noch in Milch gelöste Stärke rein.
Fertig ist der Pudding.

Ich kann aber natürlich auch ein Tütchen Puddingpulver kaufen.
Dann koche ich Milch mit Zucker auf und rühre dann das in Milch gelöste Puddingpulver rein.
Fertig ist der hm, nach künstlichem Karamell schmeckende Pudding.
Dafür, dass er nicht so lecker schmeckt, ist er wenigstens einen Tick teurer ...

Nein, ich finde meine "Steinzeit" nicht wirklich umständlicher.
Eher vielfältiger und preiswerter :)

Außerdem könnte ich in Quizz-Shows Millionen gewinnen ...
Ich weiß, dass Karamell kein indisches Gewürz ist ...

Oliver hat jetzt den blauen Gürtel ...

Schon erstaunlich:
einmal bei einem Selbstverteidigungskurs teilgenommen und schon hat Oliver den blauen Gürtel und ich grüble, was ich jetzt mit dem Teil mache, denn Oliver braucht ihn nicht mehr.

Ich spreche natürlich von dem üppig mit Klettverschlüssen bestückten Teil, mit dem wir Olivers linken Arm an den Körper kletten und somit ruhig stellen konnten. Ich fand es sehr gut, dass Oliver den hatte, denn so wurde man allein optisch daran erinnert, dass er sich das Schlüsselbein gebrochen hat und er war vor kumpelhaften (und mütterlichen) Knuffereien geschützt.

Insgesamt hat er das Teil aber dennoch nur 4 Tage lang benutzt, denn erstens wärmt er doch ganz übel, zweitens ist er arg umständlich anzuziehen und drittens ist es für die Gelenke nicht gut, wenn man sie ruhigstellt.

Das Krankenhaus möchte den Gürtel nicht zurückhaben und ich grüble, wieviel Kosten man einsparen könnte, wenn das anders wäre.
Immerhin ist Oliver erst 13 und wir haben das Teil umsonst bekommen.
Wenn ich daran denke, was für Hilfsmittel denen verweigert werden, die sie wirklich brauchen, ärgert mich diese Nachwerf-Mentalität von sicherlich nicht billigen Dingen doch etwas.

Heute endet mein "Taxi-Mami"-Job.
Mittags hole ich Oliver und 2 KlassenkameradInnen wieder ab und seien wir ehrlich: Oliver hätte in den letzten beiden Tagen schon wieder mit der Bahn fahren können, aber das ist halt das Schöne am Kinder Haben - man kann und darf sie gerne mal etwas verwöhnen.
Was das angeht, liebe ich meine Mutterschaft.
Die Kinder sind so groß, dass es keine Dauerbelagerung mehr darstellt, sie zu haben und solche Episoden dann allen Beteiligten fast Spaß machen (sobald die übelsten Schmerzen abgeklungen sind).
Bekochen, betüddeln - bemuttern halt.
Zum "Abschied" aus der Schlüsselbeinbruchsbemutterungsphase waren wir gestern (nach den Resten der Nudelpizza und Bounty-Creme auf karamelisierter Ananas *yummie*) noch im Kino und haben uns
"Ich einfach unverbesserlich" angesehen - soooo lustig!

So, und in den nächsten beiden Wochen werde ich herzlich wenig zu erzählen haben, denn sobald Oliver heute Abend aus dem Haus ist, krempel ich die Ärmel hoch und knie mich absolut ungestört in die Arbeit!
Jawohl!

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Google, die Adventskalender und ich

Wer bei Google nach Adventskalendern sucht, landet recht bald bei  mir.
Das ist auch gut so, denn wir sammeln seit Jahren Bastelanleitungen und Ideen für Adventskalender.
Nur öhm, nicht auf der lise.html der Hausfrauenseite.
Gerade habe ich schwer gegrübelt, ob ich in einer meiner Nachtschichten evtl. horrenden Bockmist gebaut habe, aber hm, nö ...


Aber dennoch sieht das bei Google so aus ...

Wisst Ihr was?
Ich gehe jetzt einfach schlafen.
Jawohl.

Nachtrag am 09.10.10
Heute verweist Google bei der Adventskalendersuche auf:
 www.hausfrauenseite.de/weiber19.html

Nein, keine Ahnung ...

Freundschaften ...

Knut, unser blonder Labrador-Nachwuchs, ist wild entschlossen, sich mit Sushi, unserer eher verschlossenen Katzendame anzufreunden.
Da Michaela, Sushis Mensch, sich derzeit in Australien aufhält, stünden die Chancen, ein vernachlässigtes Katzenherz zu gewinnen eigentlich gar nicht so schlecht und Knut gibt sich alle Mühe.
Heute zB hat er sich Coffees Lieblingsball geschnappt, was gar nicht so einfach ist, wenn Coffee wach ist und Sushi den Ball gebracht.
Die Gelegenheit war eigentlich günstig, denn die Tierwelt des Hauses wartete auf ihr Frühstück.
Eine Gelegenheit, zu der sich auch Sushi zuverlässig blicken lässt.
Sie hat da so ihre Lieblingsstelle, mitten im Flur, wo sie alles im Blick hat.
Dort liegt sie dann, an uns natürlich vollkommen desinteressiert, und betreibt ihre morgendliche Fellpflege.
Gerade, als sie auf dem Rücken liegend ihr Bauchfell sauberlutschte - ein Anblick, den ich einfach liebe - kam also Knut mit dem blauen Ball, der etwa so groß ist, wie Sushi und ca doppelt so schwer.
Obwohl dieser Ball schon etwas schlapp - und damit für Hunde viel einfacher zu tragen - ist, tischt er sogar noch ein wenig, wenn man ihn nur hart genug auf den Boden - hm, spuckt?
Oh, Knut gab sich alle Mühe, Sushi zu einer Runde Ballspiel einzuladen und donnerte ihr den Ball zwischen die Hinterpfoten.
Sushi schielte, bei der Fellpflege innehaltend gen Ball, der sich träge wieder in die Höhe schwang, um Sekundenbruchteile später dort zu landen, wo sich eben noch Sushis frisch geleckter Bauch befand.
Eben noch ...
Sushi war es gelungen, sich zu ballen, Knut und den Ball übel anzufauchen und sich zu tja, verpissen ...
Besser kann man das nicht formulieren - wenn Sushi sauer ist, richtig sauer, verschwindet sie blitzschnell.
Zurück bleibt eine scheppernde Katzenklappe und eine kleine Pfütze, mit der die Katzendame ihrer Empörung wortlos aber doch klar in der Botschaft Ausdruck zu verleihen weiß.
Eine Botschaft, die ich durchaus verstehe - und wegwische - die aber bei Knut nicht ankommt.
Ich bin sicher, morgen wird er erneut versuchen, Sushis Freundschaft zu gewinnen.
"Ich komme in friedlicher Absicht!" wird er wedelnd signalisieren und mal schauen, welche Gabe er ihr dann wieder zu den krallenbewehrten Füßen legt ...

Samstag, 2. Oktober 2010

Prototyp Hamburg


Für das matschig werdende Wetter habe ich einen Ausflugtipp zu bieten, den wir am letzten Wochenende ausprobiert haben.
Das Automuseum in Hamburg

Ein echter Wohlfühlort für Frauen, kann ich nur sagen, denn an allen Ecken begegnen einem glückliche Männer mit leuchtenden Augen.
Hatte ich erst befürchtet, in einer muffigen Fabrikhalle mit langweiligen Autos zu landen, sah ich mich erfreut im Irrtum, denn es herrscht eine angenehm edle Glamour-Stimmung in dem Gebäude und unendlich viel Liebe im Detail.
 Die Damen-Toilette zB ist einfach DER Hammer


- und seit ca einer Woche möchte ich jetzt auch magnetische Tischplatten haben, auf denen solche Vasen stehen können.


Auf die Diskussionen, ob das nun geeignete Winterschuhe sind oder nicht, können wir uns dann auch gleich die passende Vorfreude abholen ...

Freitag, 1. Oktober 2010

ein Tag in der Notaufnahme ...

Oliver ist in einem neuen Kurs für Selbstverteidigung.
Ich bin skeptisch.
Ob es einen potentiellen Angreifer wirklich abschreckt, wenn sich sein Opfer vor seinen Augen auf den Boden wirft und das Schlüsselbein bricht?
Denn genau dies hat Oliver getan - ohne Gegner, nur zu Übungszwecken.
Da er sich danach noch aufs Rad geschwungen hat und nach hause geradelt ist, habe ich ihm nur einen Eisbeutel gegeben und ihn erst einmal schlafen geschickt.
Ja, Rabenmutter ...
ich bin dementsprechend auch bei jedem "wann ist das geschehen?" und "was hast du gegen die Schmerzen genommen?" zusammengezuckt.
Nachdem unser Hausarzt festgestellt hatte, dass das Schlüsselbein gebrochen sein könnte, mussten wir natürlich erst einmal ins Krankenhaus zum Röntgen. Weitere "wann ist das geschehen?" und "was hast du gegen die Schmerzen genommen?" und Assistenzärzte.
Ich fühlte mich doch sehr an Scrubs erinnert, als Assistenzarzt Nr. 1 erst meinte, dass das nicht operiert werden müsste und dann vor unseren Augen in einem Buch nachschlug ... "S ... Sch ... ah, da Schlüsselbeinbruch - ne, muss nicht operiert werden, da steht es!"
"Wir machen einen Rucksackverband!"
stand da auch.
Nächstes Mal google ich selbst - das geht schneller - sofern man nichts auf der Hausfrauenseite sucht ...
Wir machten im Endeffekt übrigens keinen Rucksackverband, denn Oliver hat sich den Knochen zu nah am Hals gebrochen und der Verband hätte dann genau die gegenteilige Wirkung.
Mittlerweile 3 Assistenzärzte diskutierten die weitere Behandlung meines Sohnes, während ich strickte - 16,5 Jahre Mutterschaft:
natürlich habe ich mein Strickzeug dabei, wenn wir in die Notaufnahme müssen und nein, ich war nicht übermäßig besorgt, denn diesmal erinnerte sich mein Sohn immerhin daran, wer ich war.
Wir kennen so ziemlich jede Notaufnahme nicht nur hier, sondern auch überall, wo wir schon mal waren. 3 Tage Helgoland?
Klar kennen wir die Notaufnahme auf Helgoland.
Ist übrigens putzig, denn man sitzt da direkt neben den Mamis und Mamis-to-be ...
Unsere 3 Ärzte diskutierten wild und einer verwarf die Behandlungsvorschläge des anderen vehement, während ich geschickt platziert zwischen ihnen und Oliver saß.
Zu seiner Verteidigung würde ich übrigens die Stricknadeln einsetzen und mich nicht abrollen ...
Letztendlich beschloss man, am besten gar nichts zu tun - strenger Blick von mir - ok, eine Schlinge um den Arm ein wenig zu entlasten, denn ohne Schlinge verkrampfte Oliver doch die ganze Zeit und mag eine Schlinge auch zu ein paar Stunden Krankengymnastik führen, so bräuchte Oliver die vermutlich auch, wenn er die halbe Zeit damit beschäftigt wäre, seinen Arm selbst irgendwie abzustützen und somit das Schlüsselbein zu entlasten.
Als nächstes kam ein Schwesterich, bestand darauf, dass wir Olivers T-Shirt zum zigsten Mal wieder auszogen und legte ihm die Schlinge dann falsch herum an.
Darum das Schwesterich.
Ansonsten habe ich absolut Respekt vor Pflegern.
Aber das war ein Schwesterich - noch dazu sehr blond.
Glücklicherweise griff einer unserer Assistenzärzte ein und kurz darauf saßen wir  - nach einem langen, langen Tag - dann endlich in der Eisdiele.
Eis hilft immer.