Warum werden Flüchtlinge nicht in Moscheen untergebracht?

Herr Nuhr hat mitgeteilt, dass sein Auftritt in Gelsenkirchen verschoben werden muss, da die Emscher-Lippe-Halle zum Flüchtlingsheim umfunktioniert wird.

Ob er mit derart vielen kackbraunen Kommentaren von seinen Fans gerechnet hat?
Immerhin ist Herr Nuhr jemand, der von Ratten spricht, wenn er Menschen meint, die die Flüchtlinge mit Hitler-Grüßen und ähnlichem willkommen heißen.

Aber es gibt natürlich auch echte Fans, die ihn einfach gerne sähen und fragen, warum nun unbedingt diese Halle "dran glauben" muss, denn immerhin gibt es doch in Deutschland zig Moscheen mit viel Platz.

Ja, warum werden Turnhallen, Gemeinderäume und Co blockiert?
Warum werden die Flüchtlinge nicht in Moscheen untergebracht?
Warum nehmen wir "Gutmenschen" nicht einfach "ein Rudel Flüchtlinge" auf?

Zuerst einmal, sind viele Flüchtlinge keine "Moslems" - bzw. höflicher ist übrigens Muslime.

Und noch wichtiger:
Gemeinden können nicht einfach über Moscheen und Kirchen verfügen und daher dort auch keine Flüchtlinge unterbringen.
Andererseits möchten sie die Flüchtlinge aber gern "unter Kontrolle" haben.
Flüchtlinge unterliegen daher der Residenzpflicht, bis ihr Flüchtlingsstatus bestätigt wurde.
Dann erst können sie innerhalb Deutschlands frei ihren Wohnort wählen.
(und sind dann übrigens genau so mühsam auf der Wohnungssuche, wie alle anderen Bürger in Deutschland)

Wenn Flüchtlinge neu in Deutschland ankommen, sind sie verpflichtet, sich registrieren zu lassen und einen Asylantrag zu stellen.
In der Praxis läuft das hier so ab, dass sie dann ca. 2 Wochen in der Erstaufnahme-Einrichtung in Neumünster verbringen, bis sie ihren Asylantrag gestellt haben.
Wenn sie die Erstaufnahme-Einrichtung dauerhaft verlassen, verstoßen sie gegen ihre Pflichten bei der Mitwirkung ihres Asylverfahrens. Die Erstaufnahme-Einrichtung in Neumünster ist völlig überfüllt - dort sind derzeit ca. 3.000 Menschen, wobei es lediglich für 1.400 Menschen eingerichtet ist.
Die Menschen schlafen nicht nur auf den Fluren, sondern teilweise auch schlicht draußen und das im September.
Also werden immer neue Plätze gesucht, in denen Flüchtlinge bis zur Registrierung untergebracht werden können.
Nach der Registrierung werden die Flüchtlinge aus der Erstaufnahme-Einrichtung heraus in Wohnungen oder Sammelunterkünfte verteilt - hier wird im besten Fall auf Familienzusammenführung geachtet.
In diesem neuen Zuhause muss der Flüchtling nun wohnen, bis sein Flüchtlingsstatus bestätigt wird.
(warum ich nicht schreibe, bis sein "Asylantrag bewilligt wird", ist ein ganz anderes Thema ...)

Viele Flüchtlinge hätten die Möglichkeit, bei Verwandten, Bekannten, Freiwilligen etc. zu leben, DÜRFEN dies aber schlicht nicht - wobei das vermutlich nach und nach etwas lockerer gehandhabt wird, allein schon, da den Angestellten dort schlicht der Überblick verloren geht.

Aber:
dass die Flüchtlinge nicht in Moscheen oder oder oder untergebracht werden, liegt nicht
an den Flüchtlingen
den "Gutmenschen"
oder den Muslimen in Deutschland.

Und ich finde die Emscher-Lippe-Halle auf jeden Fall sinniger, als weitere Turnhallen zu blockieren, da der Sportunterricht eh schon zu kurz kommt.

Kurzfassung:
Flüchtling kommt in Deutschland an,
muss sich in Erstaufnahme-Einrichtung aufhalten, bis er registriert ist
wird dann in Sammelunterkunft oder eine Wohung gebracht und muss dort wohnen, bis der Flüchtlingsstatus anerkannt wird.

Ja, wenn die Wohnsituation ok ist, bleiben viele Flüchtlinge in der Unterkunft, in die sie verbracht wurden.
Einige bleiben dort aber auch unfreiwillig, da sie keine andere Wohnmöglichkeit finden.
Wer nun aber meint, die Flüchtlinge würden bei der Wohnungsvergabe bevorzugt werden, sollte bedenken, dass sie willkürlich verteilt und je nach Personenzahl in Sammelunterkünften untergebracht werden.
Da können sie Glück und Pech haben.

Eins meiner Mündel wohnt mit 4 Geschwistern zusammen in einer Wohnung, das andere in einer Sammelunterkunft in einem Vierbettzimmer mit wechselnden Bewohnern, da wir für ihn bisher keine Wohnung finden können.


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