Dummgeschwätz im Radio
Was ich gelegentlich vermisse,
ist nicht etwa der Karneval,
sondern gute Radiosender.
Der Norden ist etwas spärlicher besiedelt und so starre ich gelegentlich das Radio an und grüble, ob das jetzt "deren" Ernst ist.
Vor Jahren kam in in den Radionachrichten halbstündig, dass der Papst sich bei seinen Gläubigern entschuldigte.
Dabei war er nicht etwa eine Zahlung schuldig geblieben,
sondern wollte sich bei den Gläubigen entschuldigen.
Der lustige Versprecher wiederholte sich halbstündig, ohne dass der Nachrichtensprecher auf den Unterschied zwischen Gläubigen und Gläubigern aufmerksam wurde oder gemacht wurde.
Heute kam auf Delta dann eine Art Gesundheitslexikon.
"Heute geht es um den Buchstaben R wie richtige Hautpflege", sagte der Sprecher und meinte es vollkommen ernst.
Toll, morgen geht es um den Buchstaben S wie schöne Hautpflege und die können den ganzen Mist erneut senden.
Und übermorgen widmen wir uns unter dem Buchstaben T dann der traumhaften Hautpflege ...
Richtig nervig deshalb, weil das Ganze eh so eine Art "Supermarktradio" war.
Ihr wisst schon, diese Pseudo-Info-Bröckchen, die einem im Supermarkt ums Ohr gesendet werden, damit man denkt, man verpasst etwas Interessantes, wenn man von vornherein auf Durchrauschen schaltet.
Diesmal kam der "Content" von einer Krankenkasse.
Was mich an "Content" nervt, ist die Sinnlosigkeit und Zeitvergeudung dabei.
Bei "Content" geht es rein darum, bestimmte Begriffe unterzubringen.
Im Internet werden bestimmte Worte oder Kombinationen von Worten dann mit einem Link versehen - und wenn Du bei Google nach "schöne Schuhe" suchst, ist es kein Zufall, wer die Suchergebnisse anführt, sondern das Ergebnis mühsamer "Suchmaschinenoptimierung".
Die Unternehmen stecken viel Geld darein herauszufinden, was im Internet besonders häufig gesucht wird und noch mehr Geld dann wieder darein, in den Suchergebnissen möglichst weit oben zu erscheinen.
Ich werde täglich zugeballert mit "Content-Angeboten" und "Textlink-Angeboten" und lehne beides meist ab, bzw lösche die Mails, da ich bereits im Impressum erwähne, was ich von solchem Müll halte.
Das Blöde an "Content" ist nämlich, dass die Texte selbst niemanden interessieren, leider selbst die Texter nicht.
Es geht darum, eine bestimmte Anzahl an Zeichen einigermaßen sinnvoll klingend abzuliefern. Oft bringen Unternehmen das gleich als Pressemeldung heraus, die immer öfter 1:1 als Artikel abgedruckt oder veröffentlicht werden - ohne die Angabe einer Quelle oder dem kleinen "Anzeige".
Mein Lieblingsbeispiel in Sachen, "wir pappen irgendeinen Mist zusammen und veröffentlichen als neuen Artikel, neben, in, über und unter den wir Werbung setzen können" ist der Satz, mit dem ich meinen Beitrag über den Valentinstag begonnen habe:
Böse Zungen behaupten, der Valentinstag sei eine Erfindung von Fleurop und der Pralinen-Industrie.
Laut Google findet sich der Satz nun auf 2.580 wieder, wobei es der FAZ sogar gelungen ist, in den Suchergebnissen über meiner Valentinstagseite zu landen.
Nachtrag:
man muss auch gönnen können, daher hier der Kommentar, den ich soeben per Mail bekam:
Betr. der Verwechslung von Gläubigen und Gläubigern:
Es gibt auch einen Unterschied zw. halbstündig und halbstündlich
lt Duden:
halbstündig - eine halbe Stunde dauernd
halbstündlich - jede halbe Stunde, alle halbe Stunde [stattfindend]
und bitte: ich bin anonym, mich gibt es nicht...
Yep, Treffer versenkt und Asche auf mein Haupt :)
ist nicht etwa der Karneval,
sondern gute Radiosender.
Der Norden ist etwas spärlicher besiedelt und so starre ich gelegentlich das Radio an und grüble, ob das jetzt "deren" Ernst ist.
Vor Jahren kam in in den Radionachrichten halbstündig, dass der Papst sich bei seinen Gläubigern entschuldigte.
Dabei war er nicht etwa eine Zahlung schuldig geblieben,
sondern wollte sich bei den Gläubigen entschuldigen.
Der lustige Versprecher wiederholte sich halbstündig, ohne dass der Nachrichtensprecher auf den Unterschied zwischen Gläubigen und Gläubigern aufmerksam wurde oder gemacht wurde.
Heute kam auf Delta dann eine Art Gesundheitslexikon.
"Heute geht es um den Buchstaben R wie richtige Hautpflege", sagte der Sprecher und meinte es vollkommen ernst.
Toll, morgen geht es um den Buchstaben S wie schöne Hautpflege und die können den ganzen Mist erneut senden.
Und übermorgen widmen wir uns unter dem Buchstaben T dann der traumhaften Hautpflege ...
Richtig nervig deshalb, weil das Ganze eh so eine Art "Supermarktradio" war.
Ihr wisst schon, diese Pseudo-Info-Bröckchen, die einem im Supermarkt ums Ohr gesendet werden, damit man denkt, man verpasst etwas Interessantes, wenn man von vornherein auf Durchrauschen schaltet.
Diesmal kam der "Content" von einer Krankenkasse.
Was mich an "Content" nervt, ist die Sinnlosigkeit und Zeitvergeudung dabei.
Bei "Content" geht es rein darum, bestimmte Begriffe unterzubringen.
Im Internet werden bestimmte Worte oder Kombinationen von Worten dann mit einem Link versehen - und wenn Du bei Google nach "schöne Schuhe" suchst, ist es kein Zufall, wer die Suchergebnisse anführt, sondern das Ergebnis mühsamer "Suchmaschinenoptimierung".
Die Unternehmen stecken viel Geld darein herauszufinden, was im Internet besonders häufig gesucht wird und noch mehr Geld dann wieder darein, in den Suchergebnissen möglichst weit oben zu erscheinen.
Ich werde täglich zugeballert mit "Content-Angeboten" und "Textlink-Angeboten" und lehne beides meist ab, bzw lösche die Mails, da ich bereits im Impressum erwähne, was ich von solchem Müll halte.
Das Blöde an "Content" ist nämlich, dass die Texte selbst niemanden interessieren, leider selbst die Texter nicht.
Es geht darum, eine bestimmte Anzahl an Zeichen einigermaßen sinnvoll klingend abzuliefern. Oft bringen Unternehmen das gleich als Pressemeldung heraus, die immer öfter 1:1 als Artikel abgedruckt oder veröffentlicht werden - ohne die Angabe einer Quelle oder dem kleinen "Anzeige".
Mein Lieblingsbeispiel in Sachen, "wir pappen irgendeinen Mist zusammen und veröffentlichen als neuen Artikel, neben, in, über und unter den wir Werbung setzen können" ist der Satz, mit dem ich meinen Beitrag über den Valentinstag begonnen habe:
Böse Zungen behaupten, der Valentinstag sei eine Erfindung von Fleurop und der Pralinen-Industrie.
Laut Google findet sich der Satz nun auf 2.580 wieder, wobei es der FAZ sogar gelungen ist, in den Suchergebnissen über meiner Valentinstagseite zu landen.
Nachtrag:
man muss auch gönnen können, daher hier der Kommentar, den ich soeben per Mail bekam:
Betr. der Verwechslung von Gläubigen und Gläubigern:
Es gibt auch einen Unterschied zw. halbstündig und halbstündlich
lt Duden:
halbstündig - eine halbe Stunde dauernd
halbstündlich - jede halbe Stunde, alle halbe Stunde [stattfindend]
und bitte: ich bin anonym, mich gibt es nicht...
Yep, Treffer versenkt und Asche auf mein Haupt :)
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