Dioxin in den Eiern ...

... ist dann doch mal wieder Anlass, meinen Vorsatz, meine Klappe zu halten zu brechen.
Bisher geht es lediglich um Eier aus der Qualhaltung.
Jahaaa, das ist neu :)
Als Bio-Käufer bin ich in die Trotzphase gekommen und habe meine Formulierungen geändert. Nicht die Bio-Käufer sind die Sonderlinge, deren Konsumverhalten gesondert gekennzeichnet werden muss, sondern die Qual-Konsumenten.
Basta!
Über die Jahre bin ich es sehr leid geworden, was Bio-Käufern alles von den Qual-Käufern zugemutet wird.
Absolut jeder Qual-Käufer kennt wahre Heerscharen an übereugten Bio-Konsumenten, die an Krebs gestorben sind und erzählen dies auch mit dickem Ätsch in der Stimme.
Qual-Käufer würden ja Bio kaufen, wäre das nicht soooo teuer!
Ist es übrigens gar nicht.
Wenn man Saisonwaren kauft, einiges selbst kocht und backt und seinen Fleischkonsum in gesunde Grenzen senkt, gibt man für Bio nicht mehr aus, als für Qual-Kost.
Was mir auch schwer auf den Senkel geht, ist das wahre Triumphgeheul, mit dem jede Qual-Kost kommentiert wird, die es bei mir dann durchaus auch mal gibt.
Als hätte ich einem Glauben abgeschworen oder sei von irgendeinem Thron gepurzelt, wenn ich es mal nicht in den Bioladen geschafft habe oder einfach aus Neugierde mal "Dreck" kaufe.
Was die Krebstoten angeht, versichere ich allen Qual-Käufern nur mein Beileid für ihren Verlust.
Ich habe keine Ahnung, ob Bio gesünder für mich ist.
Nun ja, bei den Mandarinen und Bananen zB, die meine Kinder mit in die Schule schleppen, sehe ich deutlich weniger Gift an ihren Fingern und verspreche mir dann doch einen gesundheitlichen Vorteil.
Ansonsten geht es um Scham und Respekt.
Ich bin eine prall vom Schicksal verwöhnte Deutsche.
Mir geht es saugut.
Wenn ich Geld zuviel habe, kaufe ich mir gerne vollkommen unnötigen Kram, der glitzert, oder fahre los und gucke mir fremde Länder und Städte an.
Und das macht Spaß, weil ich nämlich zu denen gehöre, die sich mit Bio und Fair Gehandeltem eher ein "gutes Gewissen", als einen Garant gegen Krebs kaufen wollen.
Das liegt vielleicht an meinem "inneren Auge".
Wenn ich die Stapel mit den Qual-Eiern sehe, stelle ich mir gleichzeitig vor, dass in dem Regal mit den Eierpackungen gleichzeitig sicherlich 20 zerrupfte Hühner untergebracht würden, die in ihrem kurzen Leben nicht ein einziges Mal die Sonne gesehen haben oder auch nur ein einziges Mal ihre Flügel ausstrecken konnten. Auch nicht, wenn "Kleingruppenhaltung" auf der Packung steht, oder vollkommen absurd ein Bauernhof mit Fachwerk auf dem Karton abgebildet wird. Mir gehen ja Raucher vollkommen am breiten Gesäß vorbei, aber die Idee mit dem Packungsaufdruck finde ich prima.
Es wird niemals geschehen, denn unsere jeweiligen Verbraucherminister liebäugeln leider immer viel mehr mit ihrem künftigen Job in der Industrie, als ihre derzeitige Aufgabe ernst zu nehmen, aber wie hilfreich wäre es, wenn auf jeder Eierpackung Bilder der jeweils legenden Hühner abgebildet wären.
Wenn auf jeder Fleisch-Verpackung Bilder aus dem Stall oder Schlachthof wären, wenn auf jeder Fisch-Verpackung Fotos vom "Beifang" zu sehen wären und die Zutatenlisten verdammt noch mal nicht nur in Deutsch, sondern auch noch in lesbarer Größe zu finden wären?
Tiere aus der Bio-Haltung werden auch nicht zu Tode geschmust, dennoch bekomme ich die Kurve zum Vegetarier nicht hin.
Ich bin und bleibe eine fleischfressende Pflanze ... und tröste mich damit, wieviele Haustierrassen längst ausgestorben wären, würden sie nicht zum Verzehr gezüchtet.
Naja, insgesamt habe ich meine ganz persönliche Standard-Antwort auf den Vorwurf gefunden, dass ich mich für was Besseres halte, nur weil ich Bio kaufe:

Stimmt!
Sonst würde ich es ja nicht tun ;-)

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