Rattengiftiges ...

Unsere Geschichte begann am Sonntag, als meine Nachbarin mich in heller Aufregung anrief und fragte, ob ich mit einer meiner Katzen zu einer Tierärztin hier im Dörfli zum Blutspenden kommen könnte.
Da Sushi tagsüber eher unauffindbar ist, konnte ich nur meinen mageren Kampfkater einpacken.
Mikesch war herzlich unbegeistert, als ich ihn in den Katzenkorb stopfte.
So unbegeistert, dass die Tierärztin ihm zuerst einmal eine kleine Betäubung verpasste, bevor sie ihm ein Bein rasieren und seine Blutgruppe bestimmen konnte. Blutgruppe A, wie auch Jerry hatte - und eigentlich nahezu alle Hauskatzen.
Jerry lag derweil matt auf einem Wärmekissen.
Es mag herzlos klingen, aber angesichts des Aufwands, den die Ärztin da trieb und dem desolaten Zustand der Katze und dem Fakt, dass im Kot der Katze Rattengift war, wies ich die Ärztin darauf hin, dass ich für die Untersuchung/Blutgruppenbestimmung und Betäubung meines Katers nicht bezahlen wolle.
Leider nutzte die Ärztin den Anlass nicht, die Kosten zu thematisieren - meine Nachbarin auch nicht.
Bevor mein betäubtes Katertier noch Blut spenden konnte, begann Jerry blubbernd zu röcheln - Blut in der Lunge und ich durfte dem armen Tier beim Sterben die Pfote halten.
Am Ende konnte ich mit meinem leicht betäubten und meine Nachbarin mit ihrem toten Kater nach hause fahren. Sie hat ihn im Garten beerdigt und heute eine Rechnung von ganz erstaunlichen 544,- Euro bekommen.
Puh, ich frage mich, ob die Tierärztin nicht irgendwann einmal hätte erwähnen sollen, wie teuer und wie aussichtslos die Behandlung würde.

Nein, die Geschichte endet hier noch nicht.
Heute Nacht war Vollmond und irgendein Bewohner unseres Hauses scheint mitten in der Nacht die Haustür aufgeschlossen zu haben.
Entweder um den Mond anzuheulen oder in den Garten zu pinkeln.
(...)
Coffee und Knut haben die offene Haustür genutzt und unsere Nachbarn besucht. Knut erfreute sie nachts um 3 Uhr mit fröhlichem Gebell, während Coffee dann erst um 6 Uhr zum Kaffee kam.
Beide Hunde brachte die Nachbarin jeweils wieder nach hause, was wir allerdings verschliefen.
Als ich heute Morgen die Hunde füttern wollte, erlebte ich allerdings eine Überraschung: Coffee hatte keinen Hunger!
Ich habe sie umgehend zum Tierarzt gebracht - ein Labbi, der nicht frühstückt ist immer Anlass für Panik.
Rattengift?
Der Tierarzt stellte eine Untertemperatur fest, aber immerhin war es gar nicht so einfach, Coffee Blut abzuzapfen, denn es geronn ganz wunderbar.
3 Spritzen später hat sie immerhin wieder gefrühstückt, aber matt und elend ist sie weiterhin.
Morgen bekommen wir das Ergebnis der Blutuntersuchung und schauen mal weiter ...

Zwischendurch habe ich meine Nachbarin vorsichtig befragt, wo Jerry beerdigt wurde. Mein Gedanke, dass Coffee sich der Grabschändung schuldig gemacht hat - welcher Hund kann schon dem Duft eines toten Katers widerstehen? - hat sich leider nicht bewahrheitet.
Jerry ruht in Frieden.
Coffee schläft (und stinkt ganz übel) und wir zerbrechen uns den Kopf, wo die Tiere sich wohl vergiftet haben, denn wir haben ja noch einen ganzen Schwung weiterer Viecher hier ...

Kommentare

  1. --> hat sich leider nicht bewahrheitet

    zum Glück ...

    und hoffentlich is(s)t Coffee heute wieder okay!

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  2. Nein, so garstig das klingt, aber wir hätten uns sehr gefreut, wenn wir Coffees Zustand so leicht über die vergiftete Katze hätten klären können.
    Da Coffee sich aber nicht an der toten Katze vergiftet hat, wird es immer wahrscheinlicher, dass hier irgendwo Rattengift herumliegt. Die "Reviere" von Coffee und Jerry überschneiden sich ja nur hier in unseren Gärten.
    Daher wäre die "Grabschändung" die beruhigendste Erklärung gewesen.
    Sagt selbst die "Kater-Witwe"

    Irgendeine Vergiftung hat Coffee auf jeden Fall - sie ist weiterhin matt.

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