von wegen "es muss ..."

Derzeit führe ich all meine wunderbaren Vorweihnachtstelefonaten mit all den Lieben, die zu weit weg für Vorweihnachtskaffee leben und so langsam zucke ich ...
Was ist nur los?
Wen man auch fragt, wie es geht, antwortet mit einem eher unfrohen "es muss!" oder ähnlichem, während ich das Gefühl habe "es glitzert!"
Und das Traurige ist, dass ich brav gelernt habe, nicht jeden in Grund und Boden zu schwallen, sondern auch mal zuzuhören.
Erscheint mir derzeit eine fragwürdige Taktik, denn statt auch nur einen Funken meiner Lebensfreude weitergeben zu können, brumme ich halbherzig betroffen und versuche erst gar nicht, andere mit dem Gedanken an kommende Hühner zu erheitern.
Und wenn ich es doch probiere, macht es andere keinen Deut glücklich.
Meine Hühner to be werden viel Arbeit machen, erfahre ich.
Dass mein Töchterlein nächstes Jahr die mittlere Reife macht und dann ein Highschooljahr in Australien einlegt, wird auch nicht nur positiv aufgenommen. Einige fürchten, dass ich dann umgehend vereinsame und den Trennungsschmerz und die Sorgen kaum verwinden kann. Zumindest sie, allesamt eben gute Mütter und nicht so eine Susi Sorglos wie ich ..., könnten den Gedanken kaum ertragen.
Doch kann ich.
Freut mich, dass meine "Brut" so ein Gott- und Selbstvertrauen entwickeln konnte, so eine Neugierde auf die Welt und so gar keine Sorge, dass sie nach bestandenen Abenteuern (oder zwischendurch) hier ihr Nest haben.
Oliver will dann übrigens nach Neuseeland. Später. Nicht nächstes Jahr.
Ach ja, und Schafe kommen auch noch.
Meine Obstwiese hinter dem Haus werde ich künftig von größeren Haustieren als den Susis mähen lassen und mein größtes Problem wird sein, dass sie sich nicht den Magen am Fallobst verderben. Entweder muss ich schneller pflücken oder doch noch mal sägen ...
Was die oft erwähnte Wirtschaftskrise angeht:
klar ist mir die bewusst.
Alleinerziehende auf dem Schwebebalken der Freiberuflichkeit mit einem Reetdach das ihnen schon fast gehört ... mögen den Sonntag, weil da keine Rechnungen kommen können.
Naja, vielleicht ist es in Sachen Lebensfreude ungemein hilfreich, wenn einem das Leben schon einmal mit Anlauf auf die Nase geschlagen hat.
Man weiß dann all die Zeit zu schätzen, in der das Leben es dann gerade besser mit seinen Kindern und einem selbst meint (falls man nicht zu denen gehört, die künftig lieber unterm Küchentisch sitzenbleiben und oje, oje stammeln.)
Na, jedenfalls:
mir geht es gut - ich kann mich auf Hühner freuen.
Mehr braucht es nicht um froh zu sein :)

Kommentare

  1. Hehe, die Hühner täten mir auch gefallen, genauso wie die kommenden Määhs und die quietschfidelen Welpen. Leider hat der Weihnachtsmann auf meinem Balkon gerade ein Zwischenlager eröffnet, also wird erst mal nix mit diversen Zuchtversuchen^^
    Und müssen.....sterben irgendwann ;-) .....bis dahin ist das Leben zu schön und zu kurz, um es mit Jammern zu verbringen.
    Liebe Grüsse
    Juliane

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  2. Bleib dabei und lass dich nicht herunterziehen, du machst das doch alles richtig :-)
    Du führst ein schönes Leben, Carola, und vielleicht ist es manchmal ein wenig Neid, wenn sie dir sagen wollen, was alles nicht richtig ist?

    Lieben Gruss
    Anke

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  3. Guter Ansatz. Hält der auch einem saftigen PMS stand?

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  4. solange saftige PMS so aussehen, dass ich es schaffe, mich irgendwann vor Sonnenuntergang zu waschen und mit einer Tasse Kaffee an den Schreibtisch zu schleppen, solange ich weiß "hey, PMS!" und es nicht für mein Leben halte, ist alles im grünen Bereich :)

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