der Papst und das Verleugnen

Übel:
Benedikt XVI. hat den Holocaust-Leugner Richard Williamson wieder in die katholische Kirche aufgenommen

Mich macht das alles einfach wütend, denn ich war sehr gerne in der Kirche.
Es liegt schlicht an meiner Auslegung der Begriffe, Nächstenliebe und gelebten Glaubens, dass ich aus der Kirche austreten musste, denn einen Papst und eine Kirche zu akzeptieren, in der Frauen nicht oberhalb des Ehrenamts mitspielen dürfen, war immer schon schwer.
Aber der Umgang mit den pädophilen Übergriffen des Kirchenpersonals (wird verleugnet ...), die offizielle Haltung zur Homosexualität und jetzt die Versöhnungsgeste ausgerechnet an einen Holocaust-Leugner, der dies zum Anlass nimmt, gleich noch lauter zu leugnen und den Papst sozusagen als Textmarker seiner Worte nutzt, hinterlässt bei mir den sehr bleibenden Eindruck, dass man sich entscheiden muss, ob man Christ oder Katholik sein möchte.

Meine Entscheidung ist dabei längst gefallen.

Kommentare

  1. Nun *hüstel* da gibt es noch den anderen Verein, diese kirchenähnliche Gemeinschaft, die Spalter - man kann dahin konvertieren.

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  2. Und die von Tina erwähnten Abtrünnigen sind in Norddeutschland eh mehr vertreten ...

    pünktchen

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  3. Ne, ich gehe auf überfüllten Raststätten auch nicht aufs Herrenklo, nur weil es da leerer ist.
    Derzeit fühle ich mich bei den Pastafarians sehr wohl.
    Das Fliegende Spaghettimonster scheint ohne Stellvertreter auf Erden auszukommen.

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  4. Einer Kirche, der Williamsons ausdrücklich willkommen ist, will auch ich nicht mehr angehören.
    Ich war heute beim Amt und ab Mitternacht bin auch ich keine Katholikin mehr. Danke für deine Wut!

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  5. Gerade die evangelische Kirche mit einem Herrenklo zu vergleichen ist - eigen. Wenn schon, dann sind wir ja wohl das Damenklo! Und leerer? Pah!

    Übrigens völlig ohne Stellvertreter Gottes (den hat Martin Luther netterweise schon vor 500 Jahren abgesägt), ohne Dogmen, Unfehlbarkeit in Glaubensfragen und all den Flitter. Und beim Abendmahl bekommt jeder alles.

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  6. Ach Tin@, ich wählte die sanitären Anlagen, da sie fern der Kirche sind, will sagen, ich werde hier sicherlich nicht in die Kiste einsteigen, evangelisch und katholisch zu vergleichen und zu bewerten.
    Die meisten dürften da bevorzugen, worin sie aufwuchsen und so würde mir zB gerade der Flitter fehlen und die Sache mit der Beichte.
    Zerre ich es halt an den Haaren herbei: mir sind die Protestanten so schuldfixiert. Die Katholiken sündigen fröhlich, beichten und gut ist. Und so bilde ich mir ein, dass wir auch zwischenmenschlich eine dicke "Schwamm drüber" Mentalität haben und leichteren Herzens zu dem stehen können, was wir verbocken.
    "Echt, du bist noch sauer? Gott hat mir längst vergeben ..." Und meinetwegen hätte der Papst diesen Nazi-Kopp ja mit offenen Armen wieder aufnehmen können, wenn dieser gesagt hätte "Ups, was habe ich denn da jahrzehntelang für einen Schwachsinn verzapft?! Soll nicht wieder vorkommen."
    Aber klar doch: Wein auf den Tisch und Welcome back ...
    Nur fehlt halt das "ups" und einen Riesenbahnhof für einen Holocaust-Leugner?
    Ich habe mir das Vergnügen gegönnt, an der Basis zu lauschen und einen inbrünstigen Pastor beim Verdammen der Holocaust-Leugner zuzuhören. Ich wette, der arme Kerl muss selbst irgendwo beichten, dass er den Papst einen "senilen alten Greis" oder so genannt hat.
    Aber versprochen: sobald die Protestanten sich mit etwas Flitter in den Kirchen anfreunden können (ich will eine Maria, die wie eine Maria aussieht - wir müssen sie ja nicht mit Juwelen behängen - und Beichtstühle aufstellen, komme ich.
    Bis dahin bleibe ich bei den Pastafaris - zu fliegenden Spaghettimonster fühle ich eine gewisse Seelenverbundenheit und Nähe

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