Der Trend geht zum Zweitbuch ...

Mit A.J. bin ich mittlerweile im Dezember angekommen.
Er lebt nun seit 4 Monaten nach der Bibel und ist bei der Polygamie angekommen.
Ehebruch ist es nur, mit einer verheirateten Frau ins Bett (oder auf den Küchentisch ...) zu steigen, da man damit denjenigen beleidigt, dem sie "gehört".
Lustig, je aufgeschlossener A.J. an die Bibel rangeht, desto unsympathischer wird er mir.
Bibeltreu lebende Männer kann man durchaus noch verstehen, denn nun ja, die Bibel unterstreicht eine gewisse Mehrwertigkeit des Mannes und wer würde seinen Größenwahn nicht gerne mit dem Buch der Bücher in der Hand rechtfertigen?
Wirklich suspekt sind mir dagegen bibeltreu lebende Frauen. Meiner Meinung nach allesamt therapiebedürftig. Entlang der Lektüre des Buches wird mir klar, wie weit die Kirchengemeinden sich längst von der Bibel entfernt haben.
So lange ich in Köln wohnte und locker mit der jeweiligen Kirchengemeinde verbunden war, ging ich nicht nur ganz gerne (und ganz selten) in die Kirche, sondern war auch überzeugt zahlendes Mitglied des Vereins.
Hier oben im Norden, fehlte der Kirchengemeindenpuffer zwischen mir und dem Papst irgendwann und mit jedem Wort des Papstes, wuchs mein Wunsch, mit diesem homophoben, frauenfeindlichen, rechtslastigen, behindertenfeindlichen Verein nichts mehr zu tun zu haben.
Wobei ich mich jetzt nach keiner neuen Gemeinschaft sehne und mich weder für Wiccas, Engel oder Esokrams interessiere.
Langer Rede ... ich weiß nicht, ob ich "die Bibel & ich" bis zum Ende durchlesen werde, weil es in mir auch diesen Unwillen weckt.
A.J. liebäugelt einerseits und lästert andererseits und ich denke einfach mal, meine Beziehung zur "Bibel und dem Drumherum" hat was von einer noch nicht aufgearbeiteten zwischenmenschlichen Beziehung.
Mir ist, als wäre A.J. jemand, der unablässig über meinen Ex-Freund spräche.

Daher habe ich gestern wohl spontan meinen Bücherstapel erneut vergrößert und mir Brian Thackers "Couch Surfing" gegönnt.
Abgefahrenes Konzept, dachte ich, um direkt im ersten Kapitel ernüchtert zu werden, in dem Brian nach Chile reist und in einem Skigebiet - vor dem Fernseher landet.
Manchmal ist das Gras auf der anderen Seite des Zaunes eben auch nur Gras ...

Kommentare

  1. Aus diesem Grund habe ich wieder angefangen, die Stadtbücherei zu nutzen: So tut es meinem Geldbeutel nicht weh, wenn ich das Buch nach einigen Seiten (oder auch manchmal erst kurz vor Schluss)weglege.

    Aber schreib bitte weiter so kurzweilige Kritiken, das spart mir Zeit ...

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